Witten. Welche Pläne gibt es für die Bebauung des Brunebecker Felds in Rüdinghausen? Beim Stadtteilforum konnten die Besucher wenig Neues erfahren.

Ardex-Tower, Thyssen-Deponie oder Rewe Kesper: Seit dem letzten Stadtteilforum im Jahr 2016 hat sich in und rund um Rüdinghausen viel getan, und die Entwicklung nimmt in den kommenden Jahren richtig Fahrt auf. Am Dienstagabend diskutierten rund 100 Bürger mit Fachleuten im Gemeindehaus der ev. Kirche über die Zukunft des Stadtteils – vor allem interessierten aber die Planungen für das Brunebecker Feld.

Die Besucher stellten viele Fragen zum Brunebecker Feld. Antworten gab es wenige.
Die Besucher stellten viele Fragen zum Brunebecker Feld. Antworten gab es wenige. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

„In Rüdinghausen lebt es sich gut. Hier kann man alt werden“, sagte Bürgermeisterin Sonja Leidemann. Der Stadtteil wird zwar zunehmend älter, aber der Nachwuchs lässt nicht auf sich warten. In Rüdinghausen leben überdurchschnittlich viele Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Die Einwohnerzahl blieb mit 6750 Menschen im Jahr 2018 im Vergleich zu den Vorjahren stabil.

In Rüdinghausen fehlen bis 2030 hundert Wohneinheiten

Arne Merres vom Planungsamt präsentiert beim Stadtteilforum in Rüdinghausen die Entwicklung der Stadtteilprojekte.
Arne Merres vom Planungsamt präsentiert beim Stadtteilforum in Rüdinghausen die Entwicklung der Stadtteilprojekte. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Die Zahl der Einpersonenhaushalte war in den letzten Jahren stark gestiegen. Demnach wohnen immer weniger Menschen in der gleichen Anzahl der Wohnungen. Um zu prüfen, welche Auswirkungen dieser Trend auf den Wohnungsmarkt hat, gaben die Stadtplaner ein Handlungskonzept zum Wohnen in Auftrag. Sie wollten wissen, ob und wie viele neue Wohnungen im Stadtteil Rüdinghausen in Zukunft gebraucht werden. „Als gut entwickelte Gesellschaft können wir es uns eben leisten, auf immer mehr Fläche zu leben”, sagte Stadtteilrahmenplaner Arne Merres, „Daraus entsteht ein eindeutiger Wohnungsbedarf.” Die Prognose zeigt, dass bis 2030 etwa 100 bis 120 neue Wohneinheiten geschaffen werden müssen, um dem derzeitigen Anspruch gerecht zu werden.

„Angesichts der Klimadiskussionen müssen wir uns aber gut überlegen, ob wir überhaupt noch neue Wohnungen entwickeln wollen, für die neue Flächen versiegelt werden müssten.” Wie der Bedarf gedeckt werden kann, soll in den nächsten Monaten diskutiert werden.

Für viele Diskussionen wird auch noch die Gestaltung der öffentlichen Freifläche auf dem ehemaligen Erdbeerfeld sorgen.

Die neuen Häuser am Brunebecker Feld sind fertig gestellt, aber der Platz gleicht noch einer großen Baustelle. Eigentlich wollte die Stadt an diesem Abend den Zwischenstand der Planungen für die Wiese vorstellen, dazu kam es allerdings nicht. „Wir wären heute gern schon ein bisschen weiter gewesen und hätten ihre Meinungen abgefragt, aber die Kollegen sind leider ausgefallen“, berichtete der Amtsleiter des Planungsamtes, Sebastian Paulsberg. Er kündigte an, dass es dafür demnächst eine gesonderte Informationsveranstaltung geben wird. Der Termin steht noch nicht fest.

Kinder und Jugendliche sollen mitbestimmen dürfen

Dem Kinder- und Jugendbeauftragten Paul Anschütz ist wichtig, dass neben einer Spielfläche auf dem Brunebecker Feld auch ein Ort für Jugendliche geschaffen werden soll. Dazu möchte Anschütz an die Grundschulen und das Annener Jugendzentrum Famous herantreten, um die Ideen der Kinder und Jugendlichen einzubringen. Insgesamt soll auf der Fläche ein Generationen übergreifender Erholungs- und Sammelplatz entstehen.

Die Stadt verspricht sich von der Fläche einen echten Gewinn und das nicht nur für Anwohner, sondern auch für die Nutzer des Rheinischen Esels. Wegen des großen Neubaus kann es dann aber auch passieren, dass der kleine Spielplatz an der Brunebecker Straße langfristig aufgegeben wird.