Witten. Eine neue Heizung hier, ein neues Dach dort: Die Stadt Witten lässt in den Sommerferien einige Schulen sanieren. Das ist nicht immer leicht.
Da ist das Ende der Sommerferien doch nur noch halb so schlimm: Zum Schulstart dürfen sich viele Kinder und Jugendliche über sanierte Gebäude freuen. Dass die Arbeiten zögerlich vorangehen, weil Fördermittel nicht abgerufen werden – wie in vielen anderen Städten – kann der Leiter des Amtes für Gebäudemanagement nicht bestätigen. „Wir sind froh um jeden Euro“, sagt Klaus Böde.
Insgesamt rund zehn Millionen Euro sind es, die die Stadt innerhalb von vier Jahren bis Ende 2010 ausgeben muss. Das sei natürlich eine stolze Summe, freut sich Böde. Und doch begleitet von einem Wermutstropfen: „Wir können ja nicht agieren wie der freie Markt. Für uns gelten andere Spielregeln.“ Nicht nur die begrenzte Zeit, die für die geförderten Maßnahmen gelte, mache die Umsetzung manchmal schwierig. Der Stadt fehlen auch Mitarbeiter, die die Modernisierungen planen.
Drei von zwölf Ingenieurstellen der Stadt Witten sind unbesetzt
„Drei von zwölf Ingenieurstellen sind derzeit unbesetzt, weil Kollegen in Rente gegangen sind“, sagt der Amtsleiter. „Da kommt man kaum mit der Planung hinterher.“ Natürlich sei es auch schwierig, immer die entsprechenden Handwerker zu finden, denn schließlich seien ja alle Kommunen gleichzeitig auf der Suche. Eine weitere Hürde: „Viele Mittel sind zweckgebunden.“ Sie sind zum Beispiel an eine energetische Sanierung gebunden. Deshalb haben einige Wittener Schulen nach den Sommerferien neue Heizungen. Oder neue Fassaden, neue Fenster und ein neues Dach – wie das Ruhr-Gymnasium. 460.000 Euro kostet das.
Unterschiedliche Fördertöpfe
Die Gelder für die Schulsanierungen stammen aus unterschiedlichen Fördertöpfen des Landes. So stellt NRW etwa Mittel über das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz zur Verfügung.
Das Land NRW hat außerdem gemeinsam mit der NRW-Bank das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ für die kommunale Schulinfrastruktur in Höhe von zwei Milliarden Euro gestartet. Damit werden u. a. die WCs am Ruhr-Gymnasium finanziert.
Unabhängig von diesen Förderungen erledigt die Stadt in den Sommerferien nebenbei viele kleinere Reparaturen, sagt Klaus Böde vom Amt für Gebäudemanagement. So werden etwa die Fliesen im Schwimmbecken der Pferdebachschule neu verfugt.
Zeitgleich, so Klaus Böde, werden dort die Pausentoiletten erneuert. Das schlägt mit 230.000 Euro zu Buche. Das Albert-Martmöller-Gymnasium bekommt eine neue Heizzentrale für 140.000 Euro. Sie versorgt die Sporthalle sowie das Hauptgebäude und ergänzt die bestehende Heizzentrale. Wärmeverluste über lange Leitungsstrecken würden so vermieden.
Gebäudemanager Klaus Böde: Die ersetzten Geräte waren uralt
Auch in der Breddeschule wird eine neue Heizzentrale eingebaut – für 80.000 Euro. 15.000 Euro kostet die neue Heizung im Haus des Sports am Wullenstadion, 130.000 Euro das neue Blockheizkraftwerk an der Holzkamp-Gesamtschule. Es liefert gleichzeitig Strom und Wärme. Alle ersetzten Geräte seien laut Böde „uralt“ gewesen. Die neuen Gasheizungen böten die modernste und effizienteste Technik, „die man einbauen kann“.
Vorarbeiten für ein großes, 2,5 Millionen Euro teures Projekt, das am 7. Oktober in Angriff genommen werden soll, laufen bereits an der Hüllbergschule. Dort werden die Umkleiden in Schwimm- und Sporthalle erneuert. Das Schwimmbecken wird neu gefliest. Es gibt neue Duschen und eine neue Lüftungsanlage. „Das hat alles noch so gerade eben funktioniert“, sagt der Gebäudemanager. „Deshalb machen wir das jetzt einmal richtig.“