Witten. Witten ist als „Global nachhaltige Kommune NRW“ ausgewählt worden. Nun will sie passende Strategien entwickeln. Auch die Bürger sind gefragt.

Mehr Ladestationen für E-Autos, der Erhalt von Grünflächen oder ein stärkerer Einsatz für die soziale Teilhabe benachteiligter Personen: Solche oder ähnliche Maßnahmen könnten bald vermehrt in der Stadt umgesetzt werden. Denn Witten ist als eine von 15 „Global Nachhaltigen Kommunen“ in NRW ausgewählt worden; ein Projekt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Ralph Hiltrop und Bürgermeisterin Sonja Leidemann freuen sich: Witten ist als „Global Nachhaltige Kommune NRW“ ausgewählt worden.
Ralph Hiltrop und Bürgermeisterin Sonja Leidemann freuen sich: Witten ist als „Global Nachhaltige Kommune NRW“ ausgewählt worden. © Stadt Witten

„Wir werden versuchen, unsere städtischen Ziele mit denen der UN in Einklang zu bringen“, sagt Ralph Hiltrop, der seitens der Stadt das Projekt koordiniert. Grundlage der „global nachhaltigen Kommune“ sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Dazu zählen nicht nur der Klimaschutz, sondern auch Themen wie hochwertige Bildung, verantwortungsvoller Konsum oder Gleichberechtigung der Geschlechter. Aber auch Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum. „Denn Nachhaltigkeit klammert wirtschaftliches Handeln ja nicht aus“, so Hiltrop.

Zusammenarbeit mit Partnerstadt Mekele soll ausgebaut werden

Fünf Schwerpunkte soll die Stadt daraus für sich auswählen. Sicher ist bislang: „Das Thema globale Nachhaltigkeit ist gesetzt.“ So wolle man die Städtepartnerschaft mit dem äthiopischen Mekele stärken und ausbauen.

“Wir machen schon viel zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit, aber alles separat“, so Hiltrop: Etwa das Entwicklungskonzept für die Innenstadt (ISEK), das Radverkehrskonzept aber auch die Resolution zum Klimaschutz.

Bisherige Bemühungen sollen in neue Strategie einfließen

All das soll nun – mit Unterstützung eines wissenschaftlichen Teams – in eine integrierte kommunale Strategie einfließen. Zwei Jahre haben Hiltrop und sein Team dafür Zeit. Auch das Stadtentwicklungskonzept „Unser Witten 2020“ soll im Hinblick auf Nachhaltigkeit fortgeschrieben werden.

Als erstes steht eine Bestandsaufnahme an: „Wer macht was? Wo sind wir gut aufgestellt? Und wo haben wir noch Lücken?“, so der Leiter der Stabsstelle für Stadtentwicklung. Diese Aufgabe übernimmt ein Team, das sich aus Mitgliedern aus allen Teilen der Verwaltung zusammensetzt. Beteiligt sind etwa die Gleichstellungsbeauftragte, die Wirtschaftsförderung, das Seniorenbüro und das Planungsamt.

Auch Bürger können ihre Meinung einbringen

In einem weiteren Schritt sollen dann noch Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an Bord geholt werden, etwa Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände oder auch der Wiesenviertel-Verein.

Bürger sollen bei drei Veranstaltungen ihre Meinung und Anliegen einbringen können. „Das ganze soll am Ende ja auch ein bisschen sexy daherkommen“, sagt Hiltrop. „Wir wollen keine Strategie, die man sich in den Schrank stellt. Sie muss lebbar sein.“

Ralph Hiltrop und das Projektkernteam stehen unter der Tel. (02302) 581-1025 oder per E-Mail an ralph.hiltrop@stadt-witten.de für Fragen und Anregungen zur Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt zur Verfügung.