Witten. 20 Firmen stehen auf der Bewerberliste der Stadt für das neue Gewerbegebiet Drei Könige. Wer den Zuschlag erhält, soll Mitte November feststehen.
Läuft alles glatt, kann im neuen Gewerbegebiet Drei Könige – nahe der Herbeder Straße – ab 2020 gebaut werden. 20 Firmen, überwiegend aus Witten, sind noch auf der Interessentenliste. Mehr Betriebe als Fläche zur Verfügung steht, heißt es von der städtischen Wirtschaftsförderin Anja Reinken. Für die Vergabe der 31.000 Quadratmeter hat die Stadt einen Kriterienkatalog entwickelt.
Laut Wirtschaftsförderung sollen mit der Gewerbeflächenvergabe auf Drei Könige kleine und mittlere Firmen gefördert werden – insbesondere aus dem Handwerk und dem verarbeitenden Gewerbe. Reinken: „Sie sollen im neuen Gewerbegebiet eine räumliche und wirtschaftliche Entwicklungsperspektive haben.“ Dorthin umziehen möchte zum Beispiel der Wittener Traditionsbetrieb Elektro Wieshoff. Nach 64 Jahren auf dem Hevener Steinhügel benötigt die Firma dringend mehr Fläche.
Der Quadratmeter Gewerbefläche kostet 70 Euro
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz hatte am 27. Juni grünes Licht für den Verkauf der Gewerbegrundstücke gegeben. Der Preis pro Quadratmeter: 70 Euro. Bis zum 30. September haben Firmen die Möglichkeit, sich bei der Stadt um ein Grundstück zu bewerben, erklärt Bernd Dinkloh, der im Amt für Wirtschaftsförderung den Kriterienkatalog für die Vergabe der Grundstücke von Drei Könige erarbeitet hat.
Dinkloh erklärt das weitere Vorgehen: Den 20 Firmen, die auf der Bewerberliste stehen, wurden von seinem Amt Fragebögen zugeschickt. Die Verwaltung möchte unter anderem wissen, wie die Betriebe ihre gewünschten Flächen nutzen wollen, ab wann gebaut werden soll, mit welchem Verkehrsaufkommen durch eine Firma zu rechnen ist, wie die Umsatzentwicklung in den vergangenen drei Jahren war, wieviel Beschäftigte und Azubis ein Unternehmen hat.
Ausschuss für Stadtentwicklung entscheidet im November über den Verkauf
„Diese Angaben können auf freiwilliger Basis gemacht werden“, betont Wirtschaftsförderin Anja Reinken.
Nach den Angaben in den Fragebögen, die Betriebe machen, erhalten diese eine Punktzahl, aus der sich ablesen lässt, inwieweit die Bewerber die von der Verwaltung aufgestellten Kriterien für die Grundstücksvergabe auf Drei Könige erfüllen.
Im November werde dies dem Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft, Standortmarketing und Feuerschutz vorgelegt, so Reinken. Am 13. November wird der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz dann entscheiden, an wen welches Grundstück verkauft wird.
Archäologisches Fenster noch unklar
Ob es im Gewerbegebiet Drei Könige ein Archäologisches Fenster geben wird, das an die historisch europaweit bedeutsame Steinhauser Hütte erinnert, ist noch offen.
Wittens Wirtschaftsförderin Anja Reinken: „Die Gespräche hierzu laufen noch.“ Die Steinhauser Hütte produzierte auf dem Gelände im 19. Jahrhundert Stahl.
Laut Wirtschaftsförderin ist unter den Interessenten auch ein großes Logistikunternehmen von auswärts, das im neuen Gewerbegebiet gerne ein Verteilzentrum errichten möchte. Reinken: „Ob dies gewünscht ist, muss die Wittener Politik entscheiden.“
Zufahrtsstraße zum Gewerbegebiet wird verbreitert
Bis zum Jahresende wird im Fischertalweg noch am Regenrückhaltebecken für Drei Könige gearbeitet. Außerdem wird noch die Zufahrtsstraße zum Gewerbegebiet verbreitert. Worüber sich Anja Reinken freut: „Es ist das erste Mal seit 20 Jahren, dass die Stadt wieder eine Gewerbefläche entwickelt und verkauft.“