Witten. . Zu den Bewerbern für das Gewerbegebiet Drei Könige gehört Elektro Wieshoff aus Heven. Ob die Firma eine Zusage bekommt? Die Konkurrenz ist groß.

Für das neue Gewerbegebiet Drei Könige nahe der Herbeder Straße gibt es deutlich mehr Interessenten als Fläche zur Verfügung steht. 25 Unternehmen stehen derzeit auf der Bewerberliste. Darunter auch der Wittener Traditionsbetrieb Elektro Wieshoff, der seinen Standort in Heven nach 64 Jahren verlassen will, weil die Firma in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist, so Juniorchef Heinrich Wieshoff.

1955 hat sein Großvater Günter den Betrieb am Steinhügel gegründet. Mit einem Azubi fing alles an. Der heutige Handwerksbetrieb, der 20 Mitarbeiter beschäftigt, benötigt mehr Fläche – für das Materiallager, den Fuhrpark, Kundenparkplätze. „Ich bin vor fünf Jahren in den väterlichen Betrieb eingetreten, seither hat sich unsere Mitarbeiterzahl verdoppelt“, erklärt der 29-jährige Elektroingenieur. Schon vor zehn Jahren habe man noch eine Lagerfläche in Wetter angemietet. „Auf dem Steinhügel haben wir keine freien Kapazitäten mehr.“ Auch die Werkstatt sei zu klein geworden.

Ein Umzug nach Wetter wäre möglich

Elektro Wieshoff bietet neben Elektroinstallationen Sicherheitstechnik für Häuser an, bringt Photovoltaikanlagen auf Dächer und versteht sich auf Kommunikationstechnik. „Wir bauen auch Netzwerkstrukturen für Unternehmen auf.“ In Wetter gebe es – im ländlichen Gebiet – ein Grundstück, auf das der Betrieb ziehen könnte, sagt Heinrich Wieshoff.

Die Nachbarstadt ist für ihn und seinen Vater Günter (60), Elektroinstallateur-Meister, aber keine wirkliche Alternative. „Denn in Witten haben wir unsere Kunden. Würden wir nach Wetter gehen, würden wir sicher viele Kunden verlieren“, glaubt der Ingenieur. Wer rufe schon einen Handwerker aus der Nachbarstadt?

Bekomme man den Zuschlag für das Gewerbegebiet Drei Könige, wollen die Hevener dort eine Fläche von rund 2000 Quadratmetern kaufen, auf der eine Halle und ein Bürogebäude gebaut werden sollen. Insgesamt bietet Drei Könige ein Areal von 40.000 Quadratmetern – die Fläche für ein mögliches „ärchäologisches Fenster“ eingerechnet.

Ausschuss muss über Vergabe-Kriterien entscheiden

In Witten habe man kein anderes geeignetes Gelände gefunden, betont Wieshoff. „Die Gewerbeflächen-Situation ist hier leider mangelhaft.“ Bedauerlich sei, „dass aus dem Hevener Gewerbegebiet an der Kleinherbeder Straße nichts geworden ist“. Der 29-Jährige hat sich entschieden, die Firma des Vaters zu übernehmen, wenn dieser sich zur Ruhe setzen will – und setzt hierbei auch auf einen neuen Standort auf Drei Könige.

Am 27. Juni tagt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz das nächste Mal. Er wird darüber entscheiden, nach welchen Kriterien Grundstücke im neuen Gewerbegebiet vergeben werden. Die Verwaltung legt der Politik dazu einen von ihr erarbeiteten Kriterienkatalog zur Abstimmung vor. Erst danach könne Drei Könige in die Vermarktung gehen, so die städtische Wirtschaftsförderin Anja Reinken.

>>> AUCH EK-FAHRZEUGTECHNIK AUF DER BEWERBERLISTE

Auch das seit 36 Jahren in Herbede ansässige Unternehmen EK-Fahrzeugtechnik hat Interesse an einem Umzug auf das Gelände des Gewerbegebiets Drei Könige. Die Firma sucht einen neuen, rund 10.000 Quadratmeter großen Firmensitz.

Dem Handwerksbetrieb geht es wie der Firma Wieshoff in Heven. Das bisherige Betriebsgelände an der Wittener Straße ist für das Unternehmen zu klein geworden, so Prokuristin Dorothea Lauster-Noe.