Witten. . Für das Gewerbegebiet Drei Könige fließen 1,16 Millionen Euro, für die Rathaussanierung 4,4 Millionen Euro, für das Umfeld der Uni 324.000 Euro.
Das Land NRW fördert Witten über das Stadterneuerungsprogramm 2018 mit sechs Millionen Euro. Die Sanierung des Rathauses wird, wie bereits kurz berichtet, mit weiteren 4,4 Millionen Euro unterstützt, die Aufbereitung der Brache Drei Könige mit 1,16 Millionen Euro und das Umfeldprogramm für die Universität mit 324.000 Euro. Dabei handelt es sich um den Förderanteil von 80 Prozent.
Bei der Rathaussanierung hatte die Stadt den Südflügel früh freigezogen und sich dabei fördertechnisch verkalkuliert. Das erhoffte „vorzeitige“ grüne Licht für die Außensanierung dort kam erst in diesem Mai. „Vorzeitig“, weil „endgültig“ alles an den Haushaltsverhandlungen der GroKo in Berlin hing, die sich bis in diesen Sommer hinzogen. So kam es nach der Turmsanierung zum Baustopp – monatelang durfte am längst leergezogen Südflügel kein Handwerker Hand anlegen.
Südflügel-Sanierung ist damit komplett finanziert
Deshalb schwingt in der Freude, die Baurat Stefan Rommelfanger jetzt über die weiteren Förderzusagen kundtut, Erleichterung mit. Die neue 4,4-Millionen-Tranche ist die letzte für den Südflügel. Damit kann nach der laufenden Sanierung der „Hülle“ (Dach, Fassaden, Fenster) der Innenausbau in Angriff genommen werden – und damit auch die Überdachung des Innenhofs und dessen Umbau zum „Rathausforum“. Auf weitere 10 Millionen Euro für den Nordflügel hofft die Stadt in der nächsten Städtebau-Förderrunde 2019.
Astrid Reinken, Leiterin des Amtes für Bodenwirtschaft und Wirtschaftsförderung, kann für das Gewerbegebiet Drei Könige eine neue Rechnung aufmachen. Ursprünglich hatte das Land nur den Bau der Erschließungsstraße gefördert, mit 750.000 Euro. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Stadt nach Ankauf, Aufbereitung und Verkauf der Gewerbeflächen – bei dafür angesetzten 60 Euro/Quadratmeter – noch mit einem leichten Gewinn gerechnet. Durch den Fund der Stahlwerke entstanden Mehrkosten von 1,7 Millionen Euro, davon eine Million für die reine Bodenaufbereitung und 700.000 Euro für die Archäologen. Ohne die archäologischen Begleitung hätte die Stadt diese Zusatzkosten gar nicht bei der Städtebauförderung anmelden können. Und über diese schießt NRW jetzt 1,4 Millionen (80 Prozent) zu.
Förderung nur wegen Archäologie
Der fällige städtische Eigenanteil entspreche in etwa dem, was man sich zu Beginn als Gewinn aus dem Gewerbeareal erhofft habe, so der Baurat. Den Gewinn müsse man in den Wind schreiben, aber die Archäologie habe am Ende zurück in die Wirtschaftlichkeit geführt. „Damit haben wir in diesem Bereich wieder eine schwarze Null.“
Noch nicht entschieden ist, was aus dem „Archäologiefenster“ wird. Die GroKo hat der Stadt dazu viele Fragen vorgelegt – u.a. zu Kosten, Konzept und Trägerschaft. Bis zur Beantwortung – wohl im Frühjahr – wird die Fundstelle des alten Puddelwerks mit einem Zaun gesichert. Das Aufbereiten des restlichen Geländes ist beendet. Die Erschließungsstraße bekommt gerade ihren Kanal und soll Ende 2018 ganz fertig sein. Im zweiten Quartal 2019 will die Wirtschaftsförderung mit den Gewerbeparzellen in die Vermarktung gehen.
Drei Zusagen für das Umfeld der Uni
Die 324.000 Euro an Städtebaumitteln für das Umfeld der Uni Witten teilen sich auf drei Posten auf. Damit von der Erweiterung der Uni auch der gesamte Bereich von der S-Bahn-Linie bis ans Gewerbegebiet Wullen profitiert, hatte die Stadt neben dem Masterplan Universität dafür 2016 ein „Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept“ (ISEK) erstellen lassen. Das ISEK „Universität und Umfeld“ wurde jetzt selbst nachträglich mit 24.000 Euro unterstützt. Als erstes konkretes Projekt wird der Umbau des in die Jahre gekommenen Spielplatzes an der Dirschauer Straße mit 276.000 Euro gefördert. In die Planung sollen Kinder einbezogen werden.
Ein Stück des Pferdebachs soll renaturiert werden
Schließlich schießt das Land noch 24.000 Euro für das Erstellen eines Freiraumkonzeptes für das Pferdebachtal durch ein Planungsbüro zu. Der heute dort verrohrte Pferdebach soll ebenfalls im Süden der Uni ans Tageslicht geholt und renaturiert werden. In diesem Zuge soll auch das Netz der Fuß- und Radwegeverbindung an der Uni verbessert werden.
Die jetzt begonnene Förderung des ISEK Universität lässt laut Stadt Witten außerdem darauf hoffen, dass später auch weitere Bausteine gefördert werden.