Witten. Die Familie Riepe kann die Planung eines Vier-Sterne-Hotels neben Wittens Parkhotel fortsetzen – trotz Kritik von Grünen und Linken.
Einem neuen Vier-Sterne-Hotel in Witten dürfte politisch nicht mehr viel im Wege stehen. Zuletzt haben die Gremien die weiteren Verfahrensschritte abgesegnet – sprich die Entwürfe für die Flächennutzungsplanänderung und den Bebauungsplan.
„So ein Hotel fehlt Witten“, kommentierte Wolfgang Lippert als Sachkundiger Bürger im Stadtentwicklungsausschuss den neuen achtstöckigen 80-Betten-Bau zwischen Saalbau und Haus Witten. Wirtschaftlich werde der sechsgeschossige Neubau nicht zuletzt deshalb gebraucht, „um das alte Parkhotel zu schützen“, sagte Lippert. Nach Änderungen an den Plänen sieht Henning Jäger (SPD) „deutliche Fortschritte zu vorher“. „Es ist nicht der große Wurf, aber er fügt sich besser ein“, kommentierte er einen überarbeiteten Entwurf. An die Adresse von Oliver Kalusch (Linke), der die Umweltverträglichkeit kritisiert hatte, sagte Jäger: „Wir reden nicht über ein Biotop oder Landschaftsschutzgebiet.“
Grüne: „Dieser Hotelneubau ist nicht gut fürs Klima“
Die Innenstadt verliere an Grün, monierte die Linkspartei. Ralf Schulz von den Grünen sagte: „Dieser Hotelneubau ist nicht gut fürs Klima.“ Man hätte mit der Fläche etwas Besseres anfangen können, indem man sie ökologisch überplant hätte, sagte Schulz. Dem jetzigen Entwurf gab er eine „4-“. Anderer Meinung war Roland Löpke von den Piraten. Man solle nicht das Haar in der Suppe suchen. Das Parkhotel sei in die Jahre gekommen und die Betreiber seien eine angesehene Familie. Löpke: „Dieser Hotelneubau ist gut für Witten.“ Er belebe auch den Tourismus und habe kaum Auswirkungen auf die Umwelt.
500 Meter tiefer Schacht neben Parkhotel wird zurzeit gesichert
Zurzeit wird der alte, 500 Meter tiefe Bergbauschacht gesichert, der auf der künftigen Hotelfläche neben dem Parkhotel entdeckt wurde. Was die mögliche Sicherung von Altlasten im Boden angeht, sieht Arne Merres von der Bauverwaltung sogar eine Verbesserung. Mögliche Schadstoffe ließen sich gezielter ableiten.
Auch in puncto Naturschutz findet er das Vorhaben hinter dem Mondo unproblematisch. Die Fläche sei eine Art Stadtpark, aber ohne ökologisch hochwertige Qualität. Deshalb lasse sich ein Ausgleich herstellen. Den jetzigen Architektenentwurf bezeichnete er als „gut“. Dieser füge sich „wesentlich harmonischer“ in den Baumbestand ein. Gebaut wird voraussichtlich 2020/2021.