Witten. In der Wittener City eröffnet im Juli eine Tagespflege mit 16 Plätzen. Jetzt konnten Besucher schon mal einen Blick in die neuen Räume werfen.

Jetzt hat er auch richtig in Witten Fuß gefasst, noch dazu mitten in der City: Dr. Lutz-Peter Lührmann (64) eröffnet mit seiner Lührmann & Partner GmbH ein Tagespflegezentrum an der Theodor-Heuss-Straße nahe des Berliner Platzes. „Wir komplettieren damit unser Angebot, unser Kerngeschäft ist die stationäre Pflege“, sagt der ehemalige Leiter des Kreisgesundheitsamtes, der seit 30 Jahren in Rüdinghausen lebt.

Blick in den Hauptraum der neuen Tagespflege.
Blick in den Hauptraum der neuen Tagespflege. © Funke Foto Services | Biene Hagel

Auf 340 Quadratmetern ist Platz für 30 bis 40 Tagespflegegäste, die sich die 16 Plätze teilen, da nicht jeder das Angebot täglich nutzt. Geöffnet ist von 8 bis 16.30 Uhr, An- und Abfahrt werden auf Wunsch organisiert. In der ersten Juliwoche werde mit der Belegung begonnen, bis dahin müsse noch eine Kleinigkeit in Sachen Brandschutz erledigt werden, so Lührmann-Partner Hubert Rehermann (50).

Am Samstag, als das Zentrum seine Türen für Besucher geöffnet hatte und die Bürgermeisterin zu Besuch war, habe man schon rund ein Dutzend Beratungsgespräche mit Interessenten geführt.

Nur mal angeschaut haben sich Resi Hoffmann (80) aus Bommern und Christel Böckmann (67) vom Crengeldanz die neue Tagespflege. „Den Flyer nehme ich mit. Bei mir in der Straße wohnen ja auch viele Ältere“, sagt Christel Böckmann. Beiden Frauen gefallen die großzügigen Räumlichkeiten.

Den Mittelpunkt bildet ein riesiges Zimmer mit mehreren Zonen. Ein großer Tisch steht zentral in der Mitte, am Rand gibt es noch kleinere Sitzecken, auch gemütliche mit Sofa und Sessel. Im hinteren Bereich befindet sich eine kleine Küchenzeile. Das Essen wird tiefgefroren angeliefert und vor Ort aufgepeppt. Zum Ruheraum gehören Relaxsessel und ein Fernsehgerät, der Schlafraum verfügt über zwei Betten. Auch ein Raum mit einer großen, ebenerdigen Dusche ist vorhanden. „Falls mal ein Malheur passiert“, so Rehermann.

Viertes Angebot in Witten

Das neue Tagespflegezentrum ist die vierte Einrichtung dieser Art in der Stadt: Stephanie Ludwig bietet in ihrem Chelonia-Haus in Heven 20 Plätze, die Familien- und Krankenpflege im Wullener Feld 22 und die Diakonie zwölf Plätze.

„Der Bedarf ist da. Alle Tagespflegen sind voll“, sagt Stephanie Ludwig, die ihr Haus am Hellweg seit 15 Jahren leitet. Trotzdem würden viele Bürger zu lange zögern, bevor sie das Angebot in Anspruch nehmen.

Besonders stolz sind er und Lührmann auf die Lichtkuppeln, die für Helligkeit sorgen, denn von der Theodor-Heuss-Straße fällt wenig Licht in den großen Raum. Der Höhepunkt jedoch liegt nach hinten raus zum Wiesenviertel: eine große überdachte Terrasse, die vermutlich mal Garage war und deshalb nur zu einer Seite offen ist. Hier sollen noch Sitzecke, Strandkorb und Fototapete für Atmosphäre sorgen, auch Heizstrahler sind geplant. „Die Gäste können im Prinzip bei Wind und Wetter geschützt hier draußen sitzen“, so Lutz-Peter Lührmann.

Ein ambulanter Pflegedienst ist angeschlossen

Es ist die erste Tagespflege, die seine Firma betreibt. Eine zweite soll demnächst in Wetter entstehen. Allerdings gibt es bereits zwei Pflegeheime in Wetter und eines in Menden sowie zwei Wohngemeinschaften mit 24 Senioren-Wohnungen und kompletter Tagesbetreuung in Lünen, zählt Lührmann auf. Ein ambulanter Pflegedienst vervollständigt übrigens in Witten das Angebot.

Und Lührmann, von Haus aus Reise- und Tropenmediziner, hat sich im Komplex ein kleines Büro eingerichtet, in dem er gelegentlich Patienten und Angehörige beraten möchte. „Ich definiere mich ja immer noch als Arzt.“