Witten. . Ein verdächtiger Beutel hat am Sonntag (9.6.) einen Polizeieinsatz am Hammerteich in Witten ausgelöst. Sprengstoffexperten wurden alarmiert.

Ein junges Paar aus Witten-Annen hat am Sonntagnachmittag (9.6.) einen verdächtigen Jutebeutel aus dem Hammerteich gefischt und die Polizei alarmiert. Weil der Inhalt des Beutels mit der Aufschrift „Polizei“ nicht sofort geklärt werden konnte, wurde der Uferweg unterhalb der Straße „In der Borbeck“ gesperrt und der Kampfmittelräumdienst benachrichtigt. Es soll sich um Übungsmunition handeln. Das Landeskriminalamt wurde ebenfalls eingeschaltet.

Die Polizei sperrte den Weg am Hammerteich in Witten, wo der verdächtige Beutel gefunden wurde.
Die Polizei sperrte den Weg am Hammerteich in Witten, wo der verdächtige Beutel gefunden wurde. © Jürgen Augstein

Viktor und Jaqueline Schubert gingen mit ihrem kleinen Sohn spazieren, als sie den Beutel im Wasser sahen. „Wir dachten, da hat wieder jemand seinen Müll entsorgt“, sagt Jaqueline Schubert. Ihr Lebensgefährte, von Natur aus neugierig, angelte sich einen Stock und zog den weißen Beutel ans Ufer. „Ich wunderte mich, dass er an der der Oberfläche schwamm.“ Noch neugieriger machte ihn die Aufschrift auf dem zugeknoteten Beutel: „Polizei“. Der 27-Jährige öffnete die Tüte und war erstaunt, was er da gefunden hatte.

Der bläuliche Gegenstand habe einer Stielgranate geähnelt

Zum Vorschein kam ein olivgrüner Behälter, einer Spraydose ähnlich, wie er sagt, mit der Aufschrift: „CCC. Signalrauch“, außerdem ein weiterer bläulicher Behälter mit der Aufschrift „Simulator Bodensprengpunkt. Nur für Schiedsrichter.“ Der bläuliche Gegenstand habe einer Stielgranate geähnelt, sagt Viktor Schubert, dessen Bruder bei der Bundeswehr war. Jedenfalls wurden seine Frau und er so stutzig, dass sie die Polizei riefen.

Victor und Jaqueline Schubert fanden den Jutebeutel mit der Übungsmunition am Sonntag (9.6) im Wittener Hammerteich.
Victor und Jaqueline Schubert fanden den Jutebeutel mit der Übungsmunition am Sonntag (9.6) im Wittener Hammerteich. © Jürgen Augstein

Das Landeskriminalamt werde nun die Ermittlungen übernehmen

Die brachte gleich die Feuerwehr mit und sperrte den Weg am Hammerteich. Die Beamten machten ein Foto von den verdächtigen Gegenständen und schickten es dem Kampfmittelräumdienst. Nach Angaben des Finders handelt es sich offenbar um eine Rauchgranate und eine Übungsgranate. „Die splittern zwar nicht und sind nicht so stark wie richtige Sprengkörper, aber explodieren können sie auch“, vermutet Viktor Schubert nach einer Recherche im Internet.

 Diese Munition lag in dem Jutebeutel.
 Diese Munition lag in dem Jutebeutel. © Schubert

„Die Gegenstände stellen keine Gefahr dar“, erklärte am frühen Sonntagabend der Sprecher der Polizeileitstelle, Andreas Schwarz. Er könne sich allerdings auch keinen Reim auf diesen seltsamen Fund machen. Dass es womöglich ein Jutebeutel der Polizei war, müsse nichts bedeuten. „Die werden bei jedem Girl’s oder Boy’s Day verteilt“, sagt der Erste Hauptkommissar. Schwarz: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Polizei solche Sachen in einem Jutebeutel transportiert und illegal im Hammerteich entsorgt.“

Das Landeskriminalamt werde nun die Ermittlungen übernehmen und die bei der Wittener Feuerwehr gelagerte Übungsmunition abholen.