Witten. Bushaltestelle oder Fußgängerampel: Die Stadt hat einige Probleme in der Baustelle Pferdebachstraße gelöst. Radler sollen eine Umleitung fahren.
Die Baustelle Pferdebachstraße kratzt an den Nerven der Anwohner. Ihren Unmut und ihre Anregungen konnten sie bei einer Infoveranstaltung der Stadt loswerden. Nun wurden einige Verbesserungsvorschläge umgesetzt. Dafür gibt es Lob.
„Ich bin ganz dankbar“, sagt Rollstuhlfahrerin Ursula Sünder. „Ich hätte nie gedacht, dass die Stadt unsere Vorschläge so schnell umsetzt.“ Die Rentnerin lebt in den Feierabendhäusern und spricht mit den dortigen Bewohnern häufig über die schwierige Situation für Fußgänger. „Die neuen Veränderungen kommen bei uns allen gut an.“
VER stellt Ersatzhaltestelle auf
Ein Kritikpunkt war zum Beispiel, dass die Baustellen-Absperrungen so eng gestellt sind, dass Rollstuhlfahrer nicht vorbeikommen. Dieses Problem ließ sich leicht beheben. Außerdem gab es eine gefährliche Situation an der Ausfahrt der Firma Brotkorb. Und Nutzer der Buslinie 371 hatten bemängelt, dass die Haltestelle vor dem Diakonissenkrankenhaus ersatzlos weggefallen ist.
Die Baustellen-Hotline
Seit vielen Jahren gibt es schon das Baustellentelefon des Baudezernats. Dort können Bürger zum Beispiel Schlaglöcher melden oder Unebenheiten im Bürgersteig. Unter der Hotline
581-4444
erreicht man Reiner Krause, der sich anschließend die Stellen anguckt.
Noch nie wurde die Hotline so gut genutzt wie zurzeit. Auf Wittener Gebiet verlaufen 300 km öffentliche Straße. Für den Erhalt sind die Stadt oder Straßen.NRW zuständig.
Reiner Krause, der sich im Baudezernat um Baustellenprobleme kümmert, hat nach dem Bürgergespräch am 7. Mai vor Ort mehrere Termine gemacht. Nach einem Treffen mit der VER wurde eine provisorische Haltestelle vor dem Ev. Krankenhaus eingerichtet.
Am meisten freut Rollifahrerin Ursula Sünder, dass in Höhe des Gehwegs zum Ev. Friedhof nun eine provisorische Ampelanlage steht. Der Übergang wurde mit einer glatten Asphaltdecke versehen, so dass sie gut mit dem Rollstuhl gut die Pferdebachstraße queren kann.
Außerdem hat das Tiefbauamt vor der Ausfahrt zum Saunagarten von „Brotkorb“ rot-weiße Baken aufgestellt. Dort war es mehrfach zu gefährlichen Situationen gekommen. Pkw-Fahrer können Radler oder Fußgänger erst sehen, wenn die Schnauze ihres Autos schon ein ganzes Stück auf den Bürgersteig ragt.
Zwei weitere Punkte möchte Reiner Krause in der nächsten Zeit angehen: Zum einen ist es das zu schnelle Tempo, mit dem Pkw- und Lkw-Fahrer durch die Baustellenstraße donnern. Tempo 30 würde oft nicht eingehalten. Weil die Straßenführung näher an die Häuser verlegt wurde, klirren bei den Leuten schon mal die Gläser im Regal, wenn ein 40-Tonner vorbeidonnert. „Der Abstand zu den Fenstern beträgt teilweise nur vier Meter“, sagt Krause.
Radfahrer sollen Umleitung fahren
Das dringendste – und vielleicht strittigste – Problem sind die Radfahrer. Vor allem Studenten nutzen die Pferdebachstraße, um zur Uni zu radeln. Da die Pferdebach zurzeit eine stadteinwärts laufende Einbahnstraße ist, nutzen sie dafür den Bürgersteig. Immer wieder hatten sich Anwohner beschwert, dass sie fast überfahren worden wären, wenn sie aus der Haustür treten.
„Aus meiner Sicht ist die Baustelle aber vor allem für Fahrradfahrer viel zu gefährlich“, sagt Reiner Krause. Um die Situation zu entschärfen, arbeitet er zurzeit zwei Umleitungen für Radler aus. Die wahrscheinlichste Variante führt über den Rheinischen Esel, den Ledderken (entgegen der Einbahnstraßen-Regelung) bis zu den Schrebergärten an der Gregor-Boecker-Straße.