Witten. Medizinstudent Dominik Münstermann importiert nicht nur Kaffee aus Tansania, sondern eröffnet am Samstag (1.6.) in Witten auch eine Rösterei.
Alles begann mit seinem Einsatz für eine Krankenstation in Tansania. Dominik Münstermann, Medizinstudent aus Witten, lernte das ostafrikanische Land als Helfer kennen und bekam vor Ort auch Einblicke in den Kaffeeanbau. In Tansania lernte er eine ökologisch bewirtschaftete Plantage kennen. Seitdem importiert und verkauft der 25-Jährige die fair gehandelten Bohnen. Am Samstag (1.6.) eröffnet er in der Oberstraße eine eigene Rösterei samt Café.
Ein mutiger Schritt – direkt gegenüber von Sebo’s Café, nur kurze Gehwege entfernt vom Backhaus, dem Eiscafé Simonetti und dem Café Möpschen – wo man überall Kaffee und Kuchen bekommt. Der angehende Arzt sieht diese aber nicht als Konkurrenz. Münstermann betont, dass er mit seiner Freundin Judith Schulze-Rohr, die ebenfalls Medizin studiert, etwas anderes vorhat.
Die Möbel sind selbst gebaut
Der junge Mann hat ein langjähriges Ladenlokal für Damenmode in eine Kaffeerösterei verwandelt. So etwas, betont der Student, gebe es in Witten bislang noch nicht. Im eigenhändig umgebauten Laden steht eine große Röstmaschine der Emmericher Firma Probat, deren Anschaffung durch private Kredite möglich wurde, wie der Jungunternehmer sagt. Für die Einrichtung der Rösterei hat er sich an der Universität ein Freisemester genommen. „Vom Fußboden bis zu den Möbeln ist hier alles selbst gemacht“, sagt Münstermann.
28 Sitzplätze kann er den Gästen anbieten, die in der Rösterei den fair gehandelten und ökologisch angebauten Kaffee nicht nur genießen, sondern auch mit nach Hause nehmen können – verpackt oder im mitgebrachten Gefäß. In der Rösterei wird man Handmühlen, Filtertüten und Filterkaffeemaschinen kaufen können. Auch Teetrinker sollen auf ihre Kosten kommen. Kaffee-Liebhaber sollen in eigens angebotenen Seminaren erfahren, wie Kaffee angebaut und wie er geröstet wird. „Und welchen Einfluss Röstverfahren auf die Entfaltung der Aromen haben“, erklärt der Jungunternehmer, der sich für sein Vorhaben Röstereien unter anderem in Hamburg, Bremen und Frankfurt/Main angesehen hat.
Was wäre ein Café ohne Kuchen? Wer backt den? Zunächst viele helfende Hände, erklärt der ehemalige Gesundheits- und Krankenpfleger. „Wir sind aber auf der Suche nach einer Bäckerei, die uns beliefern kann.“
Kaffee von Kleinfarmernwird fair gehandelt
Zurück zum Kaffee – rund acht verschiedene Sorten möchten Dominik Münstermann und seine Freundin ihren Gästen zunächst anbieten. Der 25-Jährige importiert Kaffeebohnen von der Nombeko-Kooperative aus Tansania. Ein Zusammenschluss von Kleinfarmern, die ohne Pestizid-Einsatz arbeiten. Kaffee der Sorte Arabica, der fair gehandelt wird, wie der Medizinstudent betont. Gleiches gilt für Kaffeebohnen, die er von der Aranga-Kooperative in Tansania bezieht – eine Bio-Plantage, am Vulkan Mount Meru gelegen. „Darüber hinaus wollen wir auch brasilianischen und äthiopischen Kaffee im Sortiment haben.“
Sein Studium wird Dominik Münstermann für das Café aber nicht an den Nagel hängen. „Wir haben hier viele Menschen, die uns helfen.“ Wenn seine Freundin und er mit der Uni fertig sind, würde er die Rösterei gerne an einen Nachfolger übergeben, sagt der 25-Jährige. Freundin Judith Schulze-Rohr, die aus Lübeck stammt, nickt. „Wir wollen in Witten nicht nur die Universität besuchen und das Studentenleben genießen, sondern der Stadt auch etwas zurückgeben.“
Bei der Eröffnung des Cafés am Samstag wird es für die Gäste auch Musik geben. Der Bruder von Judith Schulze-Rohr spielt zur Feier des Tages Gitarre.
>>> Am Samstag (1.6.) wird „Die Rösterei“ in der Oberstraße 4 ab zehn Uhr geöffnet. In den Sommermonaten wird das Café donnerstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet sein, außerdem am Montag von 14 bis 18 Uhr.
Über den tansanischen Kaffee, den Dominik Münstermann verkauft, erfährt man mehr auf der Internetseite www.kijamii.de.