Witten. . Das Herbeder Unternehmen EK-Fahrzeugtechnik will sich vergrößern. Drei Könige ist eine Option. Auch ein Umzug in eine Nachbarstadt ist möglich.

Das nächste Wittener Unternehmen denkt – wegen fehlender Gewerbeflächen – über einen Umzug in eine Nachbarstadt nach. Die Firma EK-Fahrzeugtechnik in Herbede sucht einen neuen, rund 10.000 Quadratmeter großen Firmensitz. Auf dem bisherigen Betriebsgelände an der Wittener Straße platze man aus allen Nähten. „Denn wir haben jede Menge Aufträge und wollen deswegen auch noch weiteres Personal einstellen“, sagt Prokuristin Dorothea Lauster-Noe.

Standort Westerweide bleibt auf jeden Fall erhalten

EK-Fahrzeugtechnik, ein Karosseriebau- und Lackierereibetrieb, der auf Unfallschäden spezialisiert ist, ist seit 36 Jahren in Herbede ansässig. Chef Egbert Kogelheide, gebürtiger Herbeder, beschäftigt 32 Mitarbeiter. Seit dem vergangenen Jahr hat er noch einen zweiten Firmenstandort im Gewerbegebiet Westerweide, die Kfz-Technik-Abteilung des Handwerksbetriebs. Dort werden Inspektionen, Verschleißreparaturen sowie Abgas- und Hauptuntersuchungen durchgeführt. „Den Standort Westerweide werden wir bei einem Umzug nicht aufgeben, er wird bleiben“, so Dorothea Lauster-Noe.

Für Elektrofahrzeuge von Tesla zertifiziert

Die Prokuristin sagt, dass sie sich in Witten jede freie Gewerbefläche angesehen habe. Die einzige Option in der Stadt sei für sie das künftige Gewerbegebiet Drei Könige. Das gesamte neue Areal dort ist (einschließlich der Fläche für ein mögliches archäologisches Fenster) 40.000 Quadratmeter groß. Lauster-Noe: „Wir stehen auf der Interessentenliste.“

Allerdings sei Drei Könige für ihren Betrieb nicht ganz optimal. Die Anfahrt über die Herbeder Straße – „ein Flickenteppich“ – sei nicht sehr repräsentativ. Zwei Drittel der Kundschaft von EK-Fahrzeugtechnik sind Unternehmen aus ganz Deutschland, die der Herbeder Firma die Pflege ihres Fuhrparks anvertrauen. In Herbede werden auch Elektrofahrzeuge repariert. Die EK-Fahrzeugtechnik-Werkstatt wurde dafür vom amerikanischen Elektroautobauer Tesla zertifiziert, der Nobelkarossen auf die Straßen schickt.

Fühler auch nach Hattingen und Bochum ausgestreckt

Egbert Kogelheide möchte kein neues Firmengrundstück mieten, sondern kaufen. „Denn wir werden dort viel Geld investieren.“ Was sich für ihn auf einer gemieteten Fläche oder in gemieteten Gebäuden nicht lohne, wie er erläutert. Für seinen Umzug, dessen Planung er noch in diesem Jahr anschieben möchte, hat der 59-Jährige zwei weitere Städte ins Auge gefasst. Zum einen Hattingen. Auf dem Gelände der ehemaligen Henrichs­hütte sei ein rund 9500 Quadratmeter großes Gelände frei. „Die Stadt Hattingen prüft, ob wir die Bedingungen für eine Ansiedlung erfüllen.“ Eine dritte Möglichkeit könnte sich in Bochum ergeben. Lauster-Noe: „Es ist nicht die ehemalige Opel-Fläche.“ Näher möchte sich die Prokuristin dazu nicht äußern. Denn der Gewerbeflächenmarkt sei heiß umkämpft und man müsse keine anderen Unternehmen auf Ideen bringen.

Die Anstrengungen für eine Betriebsvergrößerung unternimmt Egbert Kogelheide in erster Linie für seinen Sohn Maximilian. Der 27-Jährige hat Internationales Management studiert und ist 2018 in die väterliche Firma eingetreten, die er einmal übernehmen möchte. Einen Nachfolger in der Familie zu haben, bezeichnet Kogelheides Frau Dorothea Lauster-Noe als einen „absoluten Glücksfall“.

>>> SEIT 1982 IN HERBEDE

Egbert Kogelheide hat den Betrieb im Mai 1982 mit Joachim Rathmann als Firma Rathmann & Kogelheide an der Straße Westerweide gegründet. 1989 trennten sich die beiden. Kogelheide führte die Firma weiter, die seit 1990 EK-Fahrzeugtechnik heißt.

Seit 2002 ist der Firmensitz an der Wittener Straße 144. 2018 übernahm EK-Fahrzeugtechnik die Firma Kfz Rathmann in der Westerweide.