witten. . Der katholische Pastor aus Stockum hat im Prozess gegen die mutmaßliche Pfarrhausbande ausgesagt. Die Tat hinterlässt noch heute bei ihm Spuren.
Im Prozess gegen die Pfarrhausbande hat am Dienstag (12.3.) der Pfarrer der Maximilian-Kolbe-Gemeinde in Stockum das Geschehen geschildert. Als er am 5. Mai 2017 spätabends nach Hause gekommen war, fand er die Türen zu seiner Wohnung und zum Pfarrbüro aufgebrochen vor. Der 56-Jährige rief sofort die Polizei.
Die Täter erbeuteten damals einen Wandtresor mit 300 bis 500 Euro Bargeld, Sparbücher und fünf Armbanduhren. „Psychisch hatte der Einbruch keine großen Folgen für mich. Aber ich denke jedes Mal daran, wenn ich jetzt nach Hause zurückkomme“, erklärte der Zeuge den Richtern.
Die Täter waren über den Balkon in die Wohnung des Pfarrers eingestiegen. Als sie die Schiebetür nicht aufbrechen konnten, hatten sie die Scheibe eingeworfen und waren so eingedrungen. Drinnen durchsuchten sie alle Schränke und Schubladen, bevor sie ins Gemeindebüro einbrachen.
Bande hatte es auch auf Häuser älterer Frauen abgesehen
Wegen Bandendiebstahls, Wohnungseinbrüchen, schwerem Raub und Körperverletzung müssen sich drei Angeklagte vor dem Landgericht Bochum verantworten. Die Bande, zwei 44 und 28 Jahre alte Männer aus Serbien und eine 47-jährige Frau aus Ungarn, soll zwischen März 2016 und August 2018 in Gemeindebüros, Wohnungen von Pfarrern sowie in Einfamilienhäuser, die von Seniorinnen bewohnt wurden, eingebrochen sein. Ihre Beute betrug laut Anklage rund 90.000 Euro.
Die Angeklagten sollen sich mit weiteren Tatverdächtigen zusammengeschlossen haben und mindestens 30 Einbrüche begangen haben. Bewohner, die überraschend auftauchten, wurden den Ermittlungen zufolge festgehalten, geschlagen sowie gefesselt und eingesperrt. Das Trio soll mehrere Alias-Namen und teils auch falsche Dokumente benutzt haben.
Einbrüche oft während der Gottesdienste am Sonntag
Die Einbrüche erfolgten meist morgens oder nachmittags, häufig auch während der sonntäglichen Gottesdienste. Die Täter hebelten Fenster oder Terrassentüren auf und durchsuchten alle Räume. Fanden sie Tresore, aber nicht die Schlüssel dazu, nahmen sie die Tresore mit. Der Prozess wird fortgesetzt.