Witten. . Jugendamt Witten verschickt derzeit keine Bescheide über Elternbeiträge für OGS und Tagespflege. Einige Familien warten schon seit Sommer 2018.

Eltern, die noch keinen Bescheid über ihre Beiträge zu Kita, Kindertagespflege oder Offener Ganztagsschule bekommen haben, müssen sich vermutlich auf lange Wartezeiten einstellen. In Einzelfällen könnte es sich nach Angaben der Stadt bis in den Sommer ziehen, dass die entsprechenden Bescheide verschickt werden.

Das gilt für Eltern, deren Kinder im August neu in eine Betreuungseinrichtung oder bei einer Tagesmutter aufgenommen werden sollen. Aber auch für Mütter und Väter, deren Nachwuchs bereits seit letztem Jahr betreut wird.

Großer personeller Engpass im Jugendamt

„Nicht alle Eltern, deren Kinder im August 2018 in eine Kita oder die OGS aufgenommen wurden, haben schon ihren Bescheid“, räumt Heiko Müller vom Jugendamt ein. Bereits seit vergangenem Herbst kämpfe der zuständige Fachbereich mit einem großen personellen Engpass, bedingt durch Krankheit und Stellenwechsel. Die aktuelle Grippewelle hat die Situation nun zusätzlich verschärft.

Der Sachbereich Elternbeiträge des Jugendamtes ist  personell stark ausgedünnt.
Der Sachbereich Elternbeiträge des Jugendamtes ist personell stark ausgedünnt. © Hans Blossey

„Im Bereich OGS und Kindertagespflege herrscht absoluter Stillstand“, so Müller. Lediglich Bescheide für Kita-Gebühren könnten derzeit bearbeitet werden, aber ebenfalls zeitverzögert. Die langen Wartezeiten kommen auch durch den bereits bestehenden Rückstau bei der Bearbeitung der Bescheide zustande. Die vakante Stelle im Sachgebiet Elternbeiträge konnte bislang trotz Bemühungen der Stadt nicht neu besetzt werden.

Stadt bittet betroffene Eltern, Rücklagen zu bilden

Die Stadt bittet betroffene Eltern darum, von persönlichen Vorsprachen im Rathaus abzusehen. Auch wer per Post Kontakt zum Jugendamt aufnimmt, solle nicht mit einer zeitnahen Antwort rechnen. „Wer noch keinen Bescheid bekommen hat, den bitten wir darum, Rücklagen anhand des geschätzten Einkommens zu bilden“, so Sprecherin Lena Kücük.

Für ein über zweijähriges Kind müssen Eltern im Monat je nach Einkommen zwischen 35 und 412 Euro für eine 45-Stunden-Betreuung beisteuern. Wer weniger als 17.500 Euro im Jahr verdient,muss für die Kinderbetreuung nichts zahlen.Verdienen Vater und Mutter zusammen genommen etwa zwischen 60.000 und 70.000 Euro im Jahr, müssen sie 184 Euro für einen 45-Stunden-Platz, 138 für einen 35-Stunden-Platz einkalkulieren.

Für eine Betreuung in der Offenen Ganztagsschule zahlen Eltern bis zu einem Einkommen von 25.000 Euro keine Gebühren, dann zwischen 40 und 180 Euro monatlich. Ab 2010/21 will die Landesregierung ein zweites beitragsfreies Kita-Jahr einführen.