Witten. . Bei Birgit Karpenstein in Schnee blieben die Tüten fast eine Woche vor der Tür, in Annen fast drei. Woran es liegt? AHE-Chef hat eine Vermutung.
Bei der Abfuhr der Gelben Säcke hat es zum Jahreswechsel nicht nur in Heven und im Wullen gehakt. Nach unserem Bericht meldeten sich weitere Leser, die trotz vorgezogener Abholtermine über die Feiertage auf ihrem Müll sitzen blieben.
„Wir hatten keine weißen Weihnachten, sondern gelbe Weihnachtssäcke“, versucht sich Birgit Karpenstein (55) aus dem Edelweißweg in Schnee in Galgenhumor. Regulärer Abfuhrtermin war der 24. Dezember, der wegen Weihnachten auf den 22. Dezember vorverlegt wurde. Doch kein Müllwagen der AHE sei in der kleinen Straße aufgetaucht. Ihr Mann habe das Entsorgungsunternehmen noch Heiligabend angerufen. Dort habe man ihm mitgeteilt, man werde noch einen Wagen schicken. Doch nichts sei passiert.
Vermutung: Säcke wurden wieder reingeholt
Auch nach den Feiertagen, am 27. Dezember, habe man die AHE wieder kontaktiert, abermals vergeblich. Aus Angst, Raketen könnten die auf der Straße stehenden Gelben Säcken Silvester womöglich in Brand setzen, wandte sich Birgit Karpenstein sogar an die Feuerwehr. Aber was sollte die tun, ein Löschfahrzeug schicken? Um die Sache abzukürzen: Erst, als Nachbarn damit gedroht hätten, das Ordnungsamt einzuschalten, sei der Müll schließlich am Freitagabend (28.12.) abgeholt worden. Sie ärgere sich vor allem über die „Art und Weise, wie man mit uns umgegangen ist“.
AHE-Chef Johannes Einig bestätigt, dass die Säcke am 22. Dezember nicht abgefahren wurden. Der Müllwagen habe sich am Mallnitzer Weg festgefahren. Die Straßen seien dann aber am Heiligabend morgens um sieben nachgefahren worden, definitiv der Hackertbergsweg, laut Tagesliste aber auch Nebenstraßen wie der Edelweißweg. Seine Vermutung: Säcke seien vielleicht wieder reingeholt worden, nachdem sie am 22.12. nicht abgeholt wurden, und dann womöglich zu spät wieder rausgestellt worden.
Schwacher Trost
Probleme gab es auch in Annen. Ulrich Johannsens Plastik-Müll sollte am 19. Dezember abgeholt werden. Jetzt wurde es seinen Angaben zufolge der 8. Januar. Er beklagt auch falsche Infos bei der AHE-App, die Silvester als Abholtermin angezeigt habe. „Beim Kundenservice wusste man auch nicht Bescheid.“ Erst beim dritten Anruf sei ihm der 14. Januar genannt worden. Dass der Sack nun doch „schon“ vor drei Tagen von der Westfeldstraße abgeholt wurde, ist für ihn ein schwacher Trost: „Unverschämt, drei Wochen warten zu müssen.“