Witten. . Nach der Öffnung der Mühlengrabenbrücke entspannt sich die Verkehrslage weiter. Auch die Herbeder Ruhrbrücke wird in noch in dieser Woche fertig.
Auf der Direktverbindung zwischen Annen und Stockum gilt wieder freie Fahrt. Stadtbaurat Stefan Rommelfanger und der Vize-Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Julian Fennhahn (CDU), haben das fehlende Teilstück der Stockumer Straße am Dienstagmittag für den Verkehr freigegeben. Beide versprechen sich davon auch eine weitere Entspannung der Großverkehrslage in Witten.
Die 500 Meter zwischen der Brücke über die A 448 und Stockum seien in einem miserablen Zustand gewesen, räumte der Baurat ein. Seit April war der Abschnitt voll gesperrt. ESW, Stadtwerke, Tiefbauamt und Baufirma verpassten ihm das volle Programm: Fahrbahnverbreiterung auf 7,5 Meter, erster Regenwasserkanal, neue Versorgungsleitungen und Laternen, zwei Hochbord-Haltestellen für den 373er – Radstreifen folgen im Frühjahr.
Straße hat jetzt auf einer Seite einen Gehweg
„Ganz wichtig ist, dass wir hier jetzt zum ersten Mal auch einen Gehweg haben, auf dem die Kinder gefahrlos zur Schule gehen können“, hob Rommelfanger hervor. Früher mussten sich die Blote-Vogel-Schüler auf dem Randstreifen nach Stockum durchmogeln, geschützt allein durch sporadische Leitpfosten.
Das Bürgerbündnis aus SPD/ und CDU habe den Willen, das Straßennetz in Witten zu erneuern und „wenigstens die schlimmsten Stellen auszubessern“, sagte CDU-Verkehrspolitiker Fennhahn (32). Es sei richtig gewesen, mit dieser Straße anzufangen. Angesichts der nötigen Gesamterneuerung handele es sich aber nur um ein „Puzzleteil“. Über den neuen Abschnitt der Stockumer Straße und die Dortmunder Straße kann man die Großbaustelle Pferdebachstraße weiträumig umfahren. Der Baurat bedauerte, dass sich beide Sperrungen „ein bisschen überschnitten“ haben. Jetzt stehe die wichtige Verbindung von und nach Stockum aber jedenfalls noch in den gut zwei Jahren, die man noch für die Pferdebachstraße brauche, als Ausweichstrecke zur Verfügung.
GroKo-Kritik: Abbiegespur nach Bommern fehlt
Seit der Fertigstellung der Mühlengrabenbrücke (30.11.) ist die Belastung der unteren Ruhrstraße, der Herbeder Straße und Husemannstraße (Lkw-Umleitung) deutlich zurückgegangen. Die GroKo bedaure aber, dass es auf der neuen Brücke keine Rechtsabbiegerspur nach Bommern gebe, so Fennhahn. Die Koalition habe daher den Landesbetrieb angeschrieben. Auf den Plänen sei das nicht zu erkennen gewesen.
Aufatmen können bald alle Autofahrer, die über die Herbeder Ruhrbrücke fahren müssen. Bis Ende dieser Woche will Straßen NRW die Baustelle geräumt haben. Seit ein paar Tage fließt der Verkehr dort bereits besser – seitdem die Ampelanlage an der Einmündung Seestraße ausgeschaltet ist. Kritiker fragen, warum das nicht früher geschah. Der sachliche Grund: Die Ampel wurde jetzt ausgeschaltet, weil die Brückenbaustelle ans Hevener Ende der Brücke gewandert ist.
>> Kosten & weitere Straßenprojekte
An der Stockumer Straße blieben die Kosten im geplanten Rahmen (1,5 Mio. Euro). Die Stadtwerke haben dort auch ein Glasfaserkabel eingezogen. Dieses verbindet Pumpwerke am Annener Berg und an der Hörder Straße. Der Druck im gesamten Trinkwassernetz kann künftig von zentraler Stelle besser gesteuert werden.
Die Himmelohstraße (Rückhaltebecken, Kanal) soll im Januar fertig werden. 2018 vollendet wurde der Erstausbau der Cörmannstraße (Gewerbegebiet) für 1,3 Mio. Euro. Herbeder Brücke: 700.000 Euro kosteten Geländer (Sturmschaden), Gehweg (Brückenkappe) und die Pfeiler-Verstärkung. Der Neubau ist aktuell für 2022 geplant.