Witten. . Das Grundstück soll bebaut werden. Der Lückenschluss soll die Umgestaltung des Karl-Marx-Platzes ergänzen und einen Quartiersplatz schaffen.
Die Stadt Witten bietet den städtischen Parkplatz an der Breite Straße jetzt zum Verkauf an. Interessenten können sich seit gestern (4. 12.) das Angebot auf der städtischen Homepage ansehen. Kaufgebote und Nutzungskonzepte können bis Mitte März 2019 eingereicht werden.
Baurat: Mehr als ein Lückenschluss
Die Stadt „will hier kein Tafelsilber meistbietend verkaufen“, sagt Stadtbaurat Stefan Rommelfanger. Das Brachgrundstück soll mit einem viergeschossigen Gebäude (maximal drei Geschosse an der Stichstraße) bebaut werden, das den historischen Straßenverlauf der Breite Straße aufnimmt. Diese führte vor dem 2. Weltkrieg um den quadratisch und viel größer angelegten „Königsplatz“ herum, der seitdem Karl-Marx-Platz heißt und dem die Straße eine ordentliche Ecke abgeschnitten hat.
„Wir schließen hier eine Baulücke, machen damit ein Stück Stadtreparatur und wollen zugleich einen zusätzlichen Erneuerungs- und Entwicklungsimpuls für die Innenstadt setzen“, so Rommelfanger. Private Bebauung und die Neugestaltung des Karl-Marx-Platzes sollen dort in den nächsten Jahren Hand in Hand gehen. Der erste Initiative für das Hohenzollernviertel, wie sie es gerne auch nennen, kam von den Bewohnern selbst. Inzwischen ist die Quartiersentwicklung Teil des Integrierten Städtebaulichen Konzeptes (ISEK) Innenstadt und das Architektenbüro Reicher Haase hat dafür ein Rahmenkonzept vorgelegt. Dessen Stoßrichtung: die Breite Straße wieder verengen, Bäume pflanzen und dafür auch Parkplätze opfern, die Container unter die Erde verbannen.
Die private Bebauung auf der anderen Straßenseite soll dazu beitragen, die ursprünglich zusammenhängenden Platzflächen wieder stärker miteinander zu verbinden. Sie soll deshalb einen repräsentativen Eingangsbereich und einen gepflasterten Vorplatz bekommen, die zum Karl-Marx-Platz ausgerichtet sind.
Schwerpunkt auf Wohnen
Auf für die Nutzung des 1600 m2 bzw. optional (mit Stellplatzfläche) 2350 m2 großen Grundstücks macht die Stadt klare Vorgaben. Der Schwerpunkt soll eindeutig beim Wohnen liegen. Ob Wohnungen oder Appartements für Senioren, Familien oder Studenten – oder gemischte Wohnformen – angeboten werden, bleibt den Trägern überlassen. Diese müssen mit ihren Bebauungs- und Nutzungskonzepten aber auch eine städtische Jury und anschließend die Politik überzeugen. Der Kaufpreis soll nur zur Hälfe den Ausschlag geben.
Anja Reinken, Leiterin des städtischen Amtes für Bodenwirtschaft, ist zuversichtlich, dass Angebote eingehen werden. „Das ist eine begehrte Wohnlage in der Innenstadt.“ Schon im Vorfeld der Auslobung hätten „querbeet“ mehrere Investoren Interesse an dem Grundstück bekundet.
>> Mindestgebot & Stellplatz-Bilanz
Die Stadt hat das Mindestgebot auf 195 €/m2 festgesetzt. Sie geht davon aus, dass die Preislage für Anbieter von z.B. Mietwohnungen oder für Heime interessant ist, nicht aber für Projekte mit Wohneigentum. Für den Kornmarkt war das Mindestgebot 470 €/m2. Das Exposé findet man im Netz auf witten.de – unter „Bauen“ und „Immobilienangebote“.
Die Stadt verliert beim Verkauf 80 Stellplätze für Bedienstete. Auf einer Restfläche (ehem. Bolzplatz) sollen Bewohnerparkplätze eingerichtet werden. Für die Rathauserweiterung (danach mehr Mitarbeiter im Zentrum) hat sie 300 Stellplätze nachgewiesen: 50 für Besucher (Wideystraße), 250 für Beschäftigte zwischen Werkstadt und Betriebsamt (Dortmunder Straße). Verwiesen wird auch auf freie Kapazitäten in City-Parkanlagen, z.B. unterm Rathausplatz und im ehem. Novum.