Witten. . Der Umbau der Stadtgalerie für den Mode-Discounter TK Maxx ist beendet. Und auf der unteren Bahnhofstraße dreht sich das Ladenkarussell weiter.
Einen Monat früher als geplant sind in der Stadtgalerie die umfangreichen Umbauarbeiten für den neuen Ankermieter TK Maxx abgeschlossen worden. Der Mode-Discounter möchte seinen Wittener Standort im Frühjahr 2019 eröffnen. Zwei weitere Veränderungen in der Stadtgalerie: Der Geschenke-Shop „Living“ schließt. „Pino’s il Gusto“, ein italienisches Lokal, feiert bald Eröffnung.
„Living“-Chef Peter Schemmann war seit September 2014 mit seinem Laden neben der Bäckerei Löscher zu finden. Eine Lage, die sich für ihn nicht ausgezahlt hat, wie er sagt. „Hier laufen zwar viele Menschen vorbei, aber viele kaufen nichts, obwohl ich hier hochwertige Waren zu einem Superpreis anbiete.“
„Für die Fläche gibt es ein Gastronomiekonzept“
Der 61-Jährige hat mit der Stadtgalerie einen Mietaufhebungsvertrag abgeschlossen, sucht für Januar in Witten ein neues, mindestens 70 Quadratmeter großes Ladenlokal. Center-Manager Frederik Westhoff betont, dass man Schemmann für sein Weihnachtsgeschäft eine Fläche im Erdgeschoss der Stadtgalerie zur Verfügung stelle – gegenüber der Postbank gelegen.
Für Schemmanns bisheriges Ladenlokal hat Westhoff schon Pläne: „Für die Fläche gibt es ein Gastronomiekonzept. Beim Bau der Stadtgalerie ist der Bereich ja schon als Gastromeile geplant worden.“ Ein Wittener soll Interesse daran haben. Einen Namen möchte der Center-Manager noch nicht nennen, der aber sagt: „Wir rechnen damit, dass es Anfang des neuen Jahres losgeht.“
Italienisches Lokal „Pino’s il Gusto“ will in Kürze öffnen
Ende Oktober oder Anfang November möchte das neue italienische Lokal „Pino’s il Gusto“ im Erdgeschoss des Centers öffnen. Das frühere Eck-Geschäftslokal des Restaurants „Pinocchio“ stand seit fünf Jahren leer. Der neue Lokal-Betreiber ist BorisGiesecke, der seit einem Jahr ein Wettbüro an der Bahnhofstraße 69 hat. Gieseckes Freund, der Italiener Giuseppe Difonzo, „Pino“ genannt, wird Koch und Geschäftsführer der Lokalität mit rund 30 Sitzplätzen.
Giesecke verweist bei der Frage, welche Gäste er ansprechen möchte, auch auf den neuen Ankermieter der Stadtgalerie, TK Maxx. Für den Mode-Discounter wurden ab Mai zehn Ladenlokale zu einer großen Verkaufsfläche – über zwei Ebenen – umgebaut. „Für die Leute, die dort arbeiten, könnte man auch mittags Essen anbieten“, meint Giesecke, der im näheren Umfeld seines Lokals „viel Fastfood“ ausmacht.
Ende Januar wird das Spielwaren- und Geschenkartikelgeschäft Intertoys die Stadtgalerie verlassen. Frederik Westhoff: „Wer dort nachfolgt, ist noch offen.“
Ladenkarussell auf der unteren Bahnhofstraße
Seit dem 1. September hat die City-Passage auf der unteren Bahnhofstraße einen neuen Eigentümer. Die Neusser Firma Squadron Real Estate GmbH wirbt mit Plakaten in den leeren Ladenlokalen des Komplexes um neue Mieter. Geschäftsführer Ben Dahlheim spricht nach wenigen Wochen von ersten Erfolgen: Fast alle Wohnungen seien vermietet. „Auch für die Ladenlokale gibt es Interessenten.“
Ein Lebensmittel-Discounter prüfe derzeit, ob die angebotenen Flächen für ihn ausreichend seien. Auch ein Modehändler, ein Fitnessstudio und eine Imbisskette hätten schon angefragt. Dahlheim sagt, dass man die City-Passage zu einem guten Preis hätte kaufen können. Dies ermögliche günstige Mietpreise. Kein Interessent müsse Mietvertrags-Laufzeiten von fünf oder zehn Jahre fürchten. „Solche Bindungen gibt der Markt derzeit nicht her. Wir sind da sehr flexibel“, so Dahlheim. Das zur Passage gehörende Parkhaus sei mittlerweile mit einer Schrankenanlage und auch Videoüberwachung ausgerüstet worden. „Bis Ende November wird es noch freundlich gestrichen.“
Im Lokal Orient-Express wird frisch gekocht
Was vielen Wittenern auffällt: Die untere Bahnhofstraße hat sich stark verändert. Es gibt dort immer noch zahlreiche Leerstände, aber auch viel Neues – wie das Lokal Syrisches Haus, den Damaskus-Markt oder die Bäckerei Mr. Simit. In unmittelbarer Nähe des Tui-Reisecenters hat gerade ein Schuhgeschäft eröffnet. Die gebürtige Syrerin Mison Rifaai und ihr Mann Khled Alaswad, die seit dem Jahr 2000 in Witten leben, betreiben seit April ihr Lokal Orient-Express an der Bahnhofstraße. Dort, wo man vorher das Café Jané fand.
Die 42-Jährige, die aus Damaskus stammt, kocht alles selbst und alles frisch, wie sie erzählt. Ihr Start sei nicht leicht gewesen. Mison Rifaai: „Aber langsam wissen die Leute, dass es uns gibt.“ Die Bahnhofstraße verlassen wird die Filiale der Firma Westfälischer Edelmetallhandel und Verwertung. Filialleiterin Silvia Uhlenbrock sagt, ihr fehle am jetzigen Standort die Laufkundschaft. „Aber die brauchen wir.“
Die Blumengalerie schließt Ende des Monats
Anfang des Jahres wird sie in das an der Berliner Straße gelegene Ladenlokal von Donare umziehen. Das Geschäft, das unter anderem Uhren, Handtaschen und Schmuck verkauft, war bis 2014 auch an der unteren Bahnhofstraße zu finden. Es schließt nach 36 Jahren – noch in diesem Jahr. Betreiberin Ute Rambuscheck: „Aus persönlichen Gründen.“ Ein zweiter Räumungsverkauf: Die von „Sylvia und Bernadette“ betriebene Blumengalerie an der unteren Bahnhofstraße macht Ende Oktober zu – auch nach vielen Geschäftsjahren am Standort.