Witten. . Im Prozess um einen offenbar alkoholkranken Wittener hat das Landgericht weitere Zeugen vernommen. Betreuer verneint Alkoholproblem.
Mit Zeugenvernehmungen wurde der Prozess gegen einen 45-jährigen Wittener vor dem Landgericht Bochum am Mittwoch fortgesetzt. In insgesamt 14 Anklagen werden dem offenbar alkoholkranken Mann Diebstähle, Körperverletzungen und ein Einbruch in den Real-Markt an der Annenstraße vorgeworfen. Ein 60-jähriger Betreuer des Angeklagten berichtete, er habe den Mann nie betrunken angetroffen. „Alkohol war nie ein Problem“, betonte er.
Der Mann habe Probleme gehabt, weil das Jobcenter nicht mehr zahlte, nachdem er sich nicht gemeldet hatte und der Vermieter ihm die Wohnung kündigte. Das habe er 2016 geregelt und dann sei alles gut gewesen. 2017 sei er wieder als Betreuer bestellt worden, aber auch da habe es keine Hinweise auf Alkoholprobleme gegeben.
Diebesgut in Höhe von 5000 Euro bereitgestellt
Zum nächtlichen Einbruch bei Real am 28. Juni 2017 gab eine 48-jährige Mitarbeiterin an, der Angeklagte habe in einem Einkaufswagen Diebesgut im Wert von mehr als 5000 Euro bereitgestellt gehabt. Polizeibeamte hatten den Mann auf frischer Tat ertappt, als er aus der eingeschlagenen Scheibe einer Eingangstür kletterte. Da hatte der Mann Whiskey, eine Playstation und ein Handy bei sich.
Eine 44-jährige Polizistin berichtete, der Angeklagte sei am 1. Juli 2017 nach einem Diebstahl an einer Tankstelle an der Annenstraße gefasst worden. Da hatte der Mann laut Anklage vier Liter Motoröl und einen Blumenstrauß mitgehen lassen. Eine anschließende Blutprobe ergab 2,9 Promille. Der Prozess, dem ein Gutachter folgt, wird fortgesetzt. Es geht um die Frage, ob der Mann dauerhaft in eine geschlossene Klinik eingewiesen werden muss, weil er möglicherweise gefährlich sei.