witten. . Mehrere Zeugen haben den 45-jährigen, offenbar alkoholkranken Wittener, der sich wegen 14 Taten vor Gericht verantworten muss, schwer belastet.
Vor dem Landgericht Bochum ging jetzt der Prozess gegen einen 45-jährigen Wittener weiter, der unter Alkoholeinfluss 14 Straftaten in zwei Monaten begangen haben soll – vom Diebstahl bis zur gefährlichen Körperverletzung. Weil ihm die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt droht, folgt ein Gutachter der Verhandlung.
Am 28. Juni 2017 war der Mann nach einem nächtlichen Einbruch bei Real festgenommen worden. Laut Anklage hatte er eine Schaufensterscheibe eingeschlagen, wobei er sich verletzte. Überall war Blut. Der Mann behauptete, die Scheibe sei bereits kaputt gewesen, als er vorbeikam. Ansonsten habe er keine Erinnerung mehr.
Ein Wachmann (32), der jetzt als Zeuge aussagte, hatte ein kleines Loch in der Scheibe des Eingangs und die Blutspuren entdeckt. Außerdem hörte er von innen Geräusche. Polizisten waren schnell vor Ort. „Der Angeklagte kletterte ein bisschen akrobatisch aus dem Loch in der Scheibe“, sagte ein Polizist (46) als Zeuge. Der Mann habe vorher eine verpackte Playstation und zwei Flaschen Whiskey herausgestellt.
Whiskey, Wodka und immer wieder Gewaltausbrüche
Weitere Anklagepunkte betreffen den angeblichen Diebstahl eines DVD-Players aus einer Abstellkammer, den Diebstahl von zwei Flaschen Whiskey aus einem Laden und eine Auseinandersetzung auf der Annenstraße, wobei der Angeklagte einen Mann geschlagen und dessen Musikbox zerstört haben soll. In einem Kiosk auf der Annenstraße soll der Beschuldigte unter anderem Wodka entwendet haben. „Er macht viele Probleme“, sagte der Kioskbetreiber (52) vor Gericht. Am 25. Juni 2017 habe der Angeklagte nicht bezahlt und sei einfach gegangen.
Nachdem er den Täter angezeigt hatte, habe der Angeklagte ihn immer wieder beschimpft und belästigt, so der Budenbesitzer. Am 1. Juli 2017 habe er einen Aschenbecher auf seinen Kiosk geworfen und versucht, ihn zu treten. Wenige Stunden später sei er von ihm mit einer Flasche beworfen worden. Die Scherben hätten ein Mädchen, das sich mit Jugendlichen in der Nähe befand, am Auge verletzt
Zeuge: „Meine Brille und ein Finger waren kaputt“
Den Diebstahl von zwei Flaschen Whiskey aus einem Laden am 21. Juni 2017 hat der Angeklagte zugegeben. Er bestreitet aber, draußen sein Jagdmesser gezückt und Leute bedroht zu haben. Die spätere Blutprobe ergab 2,46 Promille. Ein weiterer Zeuge (32) sagte aus, der Angeklagte habe ihm am 4. Juli 2017 völlig unvermittelt erst Kleber auf den Hals geschmiert und dann einen Stein auf ihn geworfen.
„Meine Brille und ein Finger waren kaputt. Ich war einen Monat lang krankgeschrieben“, berichtete der Zeuge. Auch später sei er von dem Mann noch zweimal angegangen worden. Der Prozess gegen den offenbar alkoholkranken Wittener, der in Untersuchungshaft sitzt, wird fortgesetzt.