Witten. . Geplante Erweiterung ist eine große Herausforderung. Beim Parkhaus und Campus-Neubau hat Hochschule Hut auf, Platzgestaltung übernimmt die Stadt.

Was mit 27 Studenten vor 35 Jahren begann, hat inzwischen so viel Fahrt aufgenommen, dass es Uni-Präsident Martin Butzlaff manchmal selbst nicht ganz geheuer ist. Aber bei den ehrgeizigen Erweiterungsplänen von Deutschlands erster Privatuniversität wähnt er die Wittener Politik an seiner Seite.

Dass das Verhältnis nicht immer so gut war wie heute, klang mehrfach im Stadtentwicklungsausschuss an, wo Butzlaff einen aktuellen Sachstandsbericht lieferte. „Es war nicht immer ganz einfach, mit der Uni zusammenzuarbeiten“, so SPD-Urgestein Klaus Wiegand. Ihn trieb die Frage um, ob es der Hochschule gelingt, das neu geplante Parkhaus zu stemmen. „Wie wird es finanziert?“ Dafür gebe es keine Zuschüsse vom Land.

Investor werde die Parkplätze an die Uni vermieten

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Nun, erst einmal muss das Bebauungsplanverfahren abgeschlossen und ein Satzungsbeschluss im ersten Quartal 2019 getroffen werden. Ein Investor werde die Parkplätze dann an die Uni vermieten, sagte Barbara Bockel vom Planungsamt, rund 600 Parkplätze, die sicherlich nicht allein von der Uni genutzt würden. Roland Löpke von den Piraten fragte, ob sich überhaupt ein Investor finden werde. Das wisse man am Ende des Jahres, sagte Bockel. Klar sei, dass die Stadt kein Parkhaus betreiben werde. „Dann ist die Uni gefragt.“

Erst das Parkhaus, dann ein Neubau für den Campus, dann die Campusgestaltung: So sieht in etwa der Zeitplan aus. Die Gefahr, dass erst das Campusgebäude errichtet werden könnte, ohne dass bis dahin ein Parkhaus steht, wie es Holger Jüngst von der SPD in einem Szenario schilderte, sehen andere nicht. CDU-Fraktionsvize Rybicki: „Für die Baugenehmigung braucht man einen Stellplatznachweis. So einfach ist das.“

Uni-Präsident hebt die „Nachhaltigkeit“ hervor

Die Parkraumfrage spielt deshalb eine besondere Rolle, weil der bisherige Parkplatz zwischen Uni und FEZ für den neuen Campus inklusive Neubau genutzt werden soll. Uni-Präsident Butzlaff hob besonders die „Nachhaltigkeit“ bei einem Neubau hervor. Wöchentlich höre man derzeit Architekten und Bauunternehmer, die ihre Entwürfe vorstellen. Eine Jury, in die auch Verwaltung und Politik eingebunden werden, soll im ersten Quartal 2019 einen preiswürdigen Entwurf aussuchen. Drei sollen am Ende in der engeren Wahl sein.

„Wir stehen an Ihrer Seite“, versicherte Rybicki dem Hochschulchef. Stadtbaurat Stefan Rommelfanger hob die Zusammenarbeit aller Beteiligten hervor. Ein „grüner Campus“ füge sich ins Handlungskonzept für das Pferdebachtal ein. Für den Campusplatz seien Fördermittel zu erwarten. Zeitlich und inhaltlich hänge alles zusammen.

>>>ZAHL DER MEDIZINSTUDENTEN VERDOPPELN

Die Uni platzt aus allen Nähten. Die Studentenzahl (2500) soll sich noch weiter erhöhen, auf bis zu 3500. Daher die Erweiterung. Ein Campusneubau brächte zusätzliche 7000 m².

Das Herzstück ist die Medizin. Die Privatuni will mit Landeshilfe eine hausärztliche Ausbildung etablieren. Die Zahl der Medizinstudenten soll sich ab Sommersemester 2019 verdoppeln.