Witten. . Eine Grundschule in Witten ist am Freitag nicht geputzt worden. Der Rektor entschied sich am Montagmorgen, den Unterricht ausfallen zu lassen.
Der Ärger mit einem privaten Reinigungsunternehmen in Witten-Buchholz hat einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Weil die Grundschule am Freitag (13.4.) nicht geputzt worden war, entschied Rektor Stefan Richter am Montagmorgen (16.4.), kurzerhand den Unterricht ausfallen zu lassen.
Das bedeutete, dass für die Grundschüler im Hammertal der erste Tag der neuen Woche schulfrei begann. Nachdem Rektor Richter am Montagmorgen festgestellt hatte, dass die Toiletten nach dem letzten Schultag am Freitag nicht gereinigt worden waren, informierte er erst das Kreisgesundheitsamt und rief anschließend die Elternpflegschaftsvorsitzenden der Klassen an. Diese benachrichtigten die Eltern über Whatsapp-Gruppen.
Viele waren schon in Frühbetreuung oder auf dem Schulweg
Viele Kinder waren zu diesem Zeitpunkt schon in der Frühbetreuung oder saßen im Schulbus. „Ich weiß, dass viele berufstätige Eltern durch diese Entscheidung in Bedrängnis kamen“, sagt Stefan Richter. „Aber wir hoffen, dass diese Aktion endlich etwas bewirkt.“ Etwa ein Dutzend Kinder wurde in der Schule und OGS bis nachmittags betreut, die meisten Buchholzer gingen zum Spielen zu Schulfreunden.
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„Das kam schon sehr plötzlich“, sagt Nora Klein, Elternpflegschaftsvorsitzende der Schule. Die meisten Eltern hätten aber Verständnis für die Entscheidung, Kritik an der Schulleitung hört man nicht, harte Worte findet man dagegen gegen Stadt und der von ihr beauftragten Firma Piepenbrock.
Denn es war nicht der erste Ärger mit dem großen, bundesweit tätigen Unternehmen, das seit bald drei Jahren Kita, Schule und OGS in Buchholz reinigt. Bereits im März konnte die Küche der Offenen Ganztagsschule nicht benutzt werden. Danach schien die Situation sich gebessert zu haben.
Richter lobt gute Zusammenarbeit mit der Stadt Witten
Das Unternehmen hat einen neuen Objektleiter eingesetzt, in den Osterferien gab es eine Grundreinigung. „Aber wenn ich sechs Tage nach den Ferien feststellen muss, dass wieder etwas nicht stimmt, ist das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“, so Richter. Er lobt die gute Zusammenarbeit mit der Stadt. „Nur scheinbar ist die Putzfirma beratungsresistent.“
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„Das ist ein Versäumnis, das nicht länger hinzunehmen ist“, betont Lena Kücük, Sprecherin der Stadt. „Wir müssen uns auf die Firma verlassen können.“ Zum „Nachputzen“ am Montag setzte die Stadt eine fest angestellte Reinigungskraft zusätzlich ein. Der Vertrag mit Piepenbrock läuft für fünf Jahre, eine Rechnungskürzung sei nach mit Fotos dokumentierten Versäumnissen möglich.
Die Firma Piepenbrock entschuldigte sich ausdrücklich für die entstandenen Unannehmlichkeiten. Sprecher Ralf Dobmeier erklärt: An der Grundschule seien zwei feste Reinigungskräfte im Einsatz. Diese konnten am Freitag wegen des Busstreiks nicht zum Dienst fahren. Stattdessen sollte am Samstag geputzt werden. In der OGS wurde gewischt, die Reinigungskraft für die Schule sei erkrankt. „Zu unserem Bedauern erhielt davon die Objektleitung erst nach dem Schulbeginn Kenntnis“, so Dobmeier. Alle Mängel seien am Montag beseitigt worden.
>>> INFO: In den Stadtteilen putzen meist Fremdfirmen
- Seit einigen Jahren reinigen neben dem eigenen Personal auch private Dienstleister öffentliche Gebäude in Witten. Dafür hat die Stadt drei Firmen unter Vertrag.
- In Fremdreinigung befinden sich eher städtische Objekte in den Stadtteilen – insgesamt 19 Grundschulen und Kitas in Stockum, Rüdinghausen, Bommern, Heven, Herbede, Vormholz, Durchholz und Buchholz.
- 33 Objekte, überwiegend in der Innenstadt und Annen, sind in Eigenreinigung.