Witten. . Laut Anklage wollte ein Polizist auf dem Wittener Rathausplatz die Freundin des Angeklagten schützen. Da bekam er selbst Schläge und Tritte ab.

Ein junger Syrer aus Witten muss sich ab Donnerstag (22.) vor dem Bochumer Landgericht wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollzugsbeamte verantworten. Der zur Tatzeit 19 Jahre alte junge Mann soll einen Zivilbeamten angegriffen und zu Boden geschlagen haben.

Eine dreiköpfige Zivilstreife bekam am 30. Juni 2017 auf dem Wittener Rathausplatz eine heftige Auseinandersetzung zwischen dem 19-Jährigen und dessen 18-jähriger Freundin mit. Ein Zivilbeamter (42) wollte dazwischen gehen. Beim Versuch, die 18-Jährige vor weiteren Angriffen zu schützen, wurde er nach Angaben der Staatsanwaltschaft von dem 19-Jährigen unvermittelt angegriffen und durch mehrer Faustschläge niedergeschlagen.

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Als der Zivilfahnder auf dem Boden lag, soll der 19-Jährige weiter auf ihn eingetreten haben, bis es den anderen Beamten schließlich gelang, ihn zu überwältigen.

Gruppe soll die Zivilbeamten bedrängt haben

Nach der vorläufigen Festnahme soll sich eine Gruppe von bis zu 25 Personen mit dem Festgenommenen solidarisiert und dessen Freilassung gefordert haben. Die Beamten setzen Pfefferspray ein, um Übergriffe aus der Gruppe zu verhindern. Ob auch gehen Personen aus dieser Gruppe Anklage erhoben werden soll, konnte die Staatsanwaltschaft am Montag (19.2.) nicht bestätigen. Aus der Anklageschrift gegen den 19-Jährigen ergäben sich jedenfalls keine Hinweise auf Tätlichkeiten weiterer Personen oder auf eine versuchte Gefangenenbefreiung.

Der Prozess gegen den 19-Jährigen sollte zunächst vor dem Bezirksjugendschöffengericht stattfinden. Weil gegen den Heranwachsenden aber noch weitere Anklagen vorliegen, u.a. wegen Beleidigung, wird ihm der Prozess vor der 3. Strafkammer des Landgerichts gemacht. Das Verfahren wird am Donnerstag, 22. Februar, 14.30 Uhr, in Bochum eröffnet. (joko)