Witten. . Ein Angeklagter soll eine Wittenerin (72) um 20.000 Euro erleichtert haben. Bei dieser und anderen Taten seien Drogen im Spiel gewesen.
Der Angeklagte soll eine 74-jährige Frau aus Witten mit dem „Polizistentrick“ um 20.000 Euro erleichtert haben. Wegen dieser und anderer Taten muss sich ein 36-Jähriger Dortmunder wegen bandenmäßigen schweren Raubes im Justizzentrum Bochum verantworten. Weil er unter Drogen gestanden haben will, wird ein Sachverständiger prüfen, ob die Schuldfähigkeit eingeschränkt war.
Als er die Seniorin prellte, will der Mann Amphetamine geschluckt haben. Er hatte sich in einem Anruf als Polizist ausgegeben. Es sei Falschgeld im Umlauf, deshalb müsse man ihr Erspartes überprüfen...
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Festgenommen wurde der 36-Jährige, als er bei der Seniorin ein zweites Mal abkassieren wollte – diesmal sollte sie 8000 Euro abheben. Zum Glück kam einer Sparkassenangestellten die Sache verdächtig vor.
Raubüberfälle in Köln und Bochum
Weitere Anklagepunkte betreffen zwei Raubüberfälle in Köln und Bochum zusammen mit Komplizen. Vorher habe er jeweils zwei bis drei „Nasen“ Kokain geschnupft. Außerdem habe er sowieso gewohnheitsmäßig Kokain konsumiert. „Es waren bis zu zwei Gramm täglich, mit Freunden zusammen bis zu zehn Gramm“, sagte er der Angeklagte vor dem Landgericht Bochum aus.
An den Raubüberfällen habe er nur teilgenommen, um Schulden bei seinem Dealer abzahlen zu können, beteuerte er. Am 4. Oktober 2013 war man in die Villa eines Bochumers eingedrungen, am 5. Dezember 2013 ins Wohnhaus eines Kölners. Die Tipps, wonach dort Bargeld und Schmuck zu finden seien, kamen angeblich von „Zigeunern“, behauptete der 36-Jährige, der keine Vorstrafen hat.
Bisher ohne Vorstrafen durchs Leben gekommen
Wieso er quasi von null auf hundert schwerste Straftaten verübt haben soll, ist den Richtern ein Rätsel. „Mein Mandant ist auf die schiefe Bahn geraten“, sagte sein Verteidiger. Der Prozess wird fortgesetzt.