Witten. . Der Nabu hat nachgezählt: Es flattern mehr Vögel durch den EN-Kreis als in den letzten Jahren. Die Kohlmeise ist in nahezu jedem Garten präsent.

Zu achten Mal bat der Naturschutzbund (Nabu) mit seiner Aktion „Stunde der Wintervögel“ zur Zählung. Dann beobachten Naturfreunde im Garten, im Park oder auf dem Balkon, welche Vögel unterwegs sind und melden sie den Naturschützern. Diese ziehen Bilanz:

In Nordrhein-Westfalen gibt es – auf den ersten Blick – wieder mehr Wintervögel. Anfang Januar 2018 wurden knapp 507 000 Tiere gesichtet, ein Jahr zuvor waren es 461 000 Vögel.

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Das ist aber eine Ausnahme: Wegen des milden Winters hätten sich viele Zugvögel nicht auf den Weg in den Süden gemacht. Langfristig beobachte man einen Rückgang der Zahlen.

Vögel profitieren von Mülleimern

Auch die Mitglieder des Nabu Ennepe-Ruhr haben mitgezählt. Häufigster Vogel in Witten (wie in ganz NRW) war die Kohlmeise mit 1300 Exemplaren, berichtet Nabu-Sprecherin Isolde Füllbeck.

Sie selbst hat elf verschiedene Arten gezählt, überwiegend Meisen und Gimpel. „2017 war ein gutes Meisenjahr.“ Im gesamten Kreisgebiet wurden doppelt so viele Kohl- und Blaumeisen gesichtet als noch bei der letzten Zählung. Stark gestiegen seien auch die Sichtungen der Rabenkrähe.

Die Vögel würden vor allem von Mülleimern profitieren und gelbe Säcke aufreißen, um an Futter zu gelangen. Eine Überraschung gab es auch: „Wir haben 40 Kraniche gesehen“, berichtet Füllbeck, „die am Himmel in einer Formation flogen“.

Die Kohlmeise ist nahezu in jedem Garten präsent

1. Kohlmeise – Sichtungen im Ennepe-Ruhr-Kreis: 1318, Vorkommen in 94,02% aller Gärten. 
Mit 14 Zentimetern ist die Kohlmeise die größte unserer Meisenarten. Man erkennt sie an ihrem gelben Bauch und dem charakteristischen schwarzen Streifen darauf.  Der ist bei den Weibchen etwas schmaler und blasser als bei den männlichen Vertretern. Im Winter ernähren sich die Kohlmeisen vegetarisch von Nüssen und Sonnenblumenkernen, die sie meistens in Futterhäusern finden. Für die Aufzucht der Jungvögel bevorzugt die Kohlmeise allerdings Raupen. Da diese in den meisten Gärten unerwünscht sind, brüten die Meisen lieber im Wald.
1. Kohlmeise – Sichtungen im Ennepe-Ruhr-Kreis: 1318, Vorkommen in 94,02% aller Gärten. Mit 14 Zentimetern ist die Kohlmeise die größte unserer Meisenarten. Man erkennt sie an ihrem gelben Bauch und dem charakteristischen schwarzen Streifen darauf. Der ist bei den Weibchen etwas schmaler und blasser als bei den männlichen Vertretern. Im Winter ernähren sich die Kohlmeisen vegetarisch von Nüssen und Sonnenblumenkernen, die sie meistens in Futterhäusern finden. Für die Aufzucht der Jungvögel bevorzugt die Kohlmeise allerdings Raupen. Da diese in den meisten Gärten unerwünscht sind, brüten die Meisen lieber im Wald. © Wolfram Martin
2. Blaumeise – EN-Sichtungen: 1076, Vorkommen in 83,39% der Gärten.
Mit ihrem blau-gelben Gefieder ist die Blaumeise die bunteste Meisenart. Zudem ist sie der einzige blau-gelbe Vogel Europas. Auf­fällig sind bei ihr vor allem der blaue Kopf und die blauen Flügel- und Schwanzfedern. Die Meisenart gilt als besonders lebhaft. Sie ist ständig in Bewegung und hängt manchmal sogar kopfüber an Ästen. Blaumeisen fressen alles. Da sie im Winter kaum Insekten finden, ernähren sie sich in dieser Zeit von überwinternden Insektenlarven und Puppen.
2. Blaumeise – EN-Sichtungen: 1076, Vorkommen in 83,39% der Gärten. Mit ihrem blau-gelben Gefieder ist die Blaumeise die bunteste Meisenart. Zudem ist sie der einzige blau-gelbe Vogel Europas. Auf­fällig sind bei ihr vor allem der blaue Kopf und die blauen Flügel- und Schwanzfedern. Die Meisenart gilt als besonders lebhaft. Sie ist ständig in Bewegung und hängt manchmal sogar kopfüber an Ästen. Blaumeisen fressen alles. Da sie im Winter kaum Insekten finden, ernähren sie sich in dieser Zeit von überwinternden Insektenlarven und Puppen. © dpa
3. Amsel – EN-Sichtungen: 1020, Vorkommen in 93% der Gärten.
Die Amsel ist der zweithäufigste Vogel Deutschlands. Früher flog sie im Winter nach Italien oder Frankreich. Heute kann man sie das ganze Jahr fast in jedem Garten beobachten. Die Männchen haben schwarzes Gefieder, die Weibchen sind braun gefärbt. Selten sind weiße oder weiß-gefleckte Amseln. Da sie leichte Beute sind, findet man sie fast nur in Städten, wo die Bedrohung geringer ist. Im Winter müssen sie auf Regenwürmer verzichten und improvisieren, dann suchen sie auch im Kompost.
3. Amsel – EN-Sichtungen: 1020, Vorkommen in 93% der Gärten. Die Amsel ist der zweithäufigste Vogel Deutschlands. Früher flog sie im Winter nach Italien oder Frankreich. Heute kann man sie das ganze Jahr fast in jedem Garten beobachten. Die Männchen haben schwarzes Gefieder, die Weibchen sind braun gefärbt. Selten sind weiße oder weiß-gefleckte Amseln. Da sie leichte Beute sind, findet man sie fast nur in Städten, wo die Bedrohung geringer ist. Im Winter müssen sie auf Regenwürmer verzichten und improvisieren, dann suchen sie auch im Kompost. © Reinhard Siegel
4. Haussperling – Sichtungen: 745, Vorkommen in 37% der Gärten.
Der Haussperling ist als „Spatz“ bekannt. Er profitierte lange Zeit von der Lebensweise des Menschen und lebt überall, die Tropen ausgenommen. Allerdings nehmen die Bestände in Europa ab. Das könnte daran liegen, dass es weniger Insekten gibt, mit denen er seine Jungen füttert. Zudem fehlen Möglichkeiten zum Nisten in den Städten, da alte Gebäude saniert werden. Er frisst Körner. Mit seinem kräftigen Schnabels schafft es der Spatz, auch große Samen zu fressen.
4. Haussperling – Sichtungen: 745, Vorkommen in 37% der Gärten. Der Haussperling ist als „Spatz“ bekannt. Er profitierte lange Zeit von der Lebensweise des Menschen und lebt überall, die Tropen ausgenommen. Allerdings nehmen die Bestände in Europa ab. Das könnte daran liegen, dass es weniger Insekten gibt, mit denen er seine Jungen füttert. Zudem fehlen Möglichkeiten zum Nisten in den Städten, da alte Gebäude saniert werden. Er frisst Körner. Mit seinem kräftigen Schnabels schafft es der Spatz, auch große Samen zu fressen. © Imago
5. Buchfink – Sichtungen: 568, Vorkommen in 64% der Gärten.
Die häufigste Vogelart in Mitteleuropa ist der Buchfink. Hauptsächlich lebt er in Wäldern, zeigt sich aber auch immer häufiger in Gärten und Parks.
5. Buchfink – Sichtungen: 568, Vorkommen in 64% der Gärten. Die häufigste Vogelart in Mitteleuropa ist der Buchfink. Hauptsächlich lebt er in Wäldern, zeigt sich aber auch immer häufiger in Gärten und Parks. © Wolfram Martin
6. Rabenkrähe – EN-Sichtungen: 514, Vorkommen in 30,23% der Gärten. Die Rabenkrähe unterscheidet sich von Nebelkrähe und Saatkrähe durch ihr schwarzes, leicht glänzendes Gefieder. Der Schnabelansatz ist ebenfalls leicht gefiedert. Die Rabenkrähe ist in West- und Südwesteuropa, einschließlich des westlichen Deutschlands, beheimatet. Sie ernährt sich von Insekten, Larven, Schnecken, Früchten und Wurzeln. Aas und Küchenabfälle frisst sie auch, weshalb sie auf Müllkippen zu sehen ist. Zudem mag sie Eier und Jungvögel anderer Arten.
6. Rabenkrähe – EN-Sichtungen: 514, Vorkommen in 30,23% der Gärten. Die Rabenkrähe unterscheidet sich von Nebelkrähe und Saatkrähe durch ihr schwarzes, leicht glänzendes Gefieder. Der Schnabelansatz ist ebenfalls leicht gefiedert. Die Rabenkrähe ist in West- und Südwesteuropa, einschließlich des westlichen Deutschlands, beheimatet. Sie ernährt sich von Insekten, Larven, Schnecken, Früchten und Wurzeln. Aas und Küchenabfälle frisst sie auch, weshalb sie auf Müllkippen zu sehen ist. Zudem mag sie Eier und Jungvögel anderer Arten. © dpa
7. Elster – EN-Sichtungen: 511, Vorkommen in 67% der Gärten. Die Elster gilt als Diebin – das stimmt jedoch nicht, denn die Elster klaut keine glitzernden Dinge oder Schmuck. Sie versteckt für sie wichtigere Dinge: ihr Futter.
7. Elster – EN-Sichtungen: 511, Vorkommen in 67% der Gärten. Die Elster gilt als Diebin – das stimmt jedoch nicht, denn die Elster klaut keine glitzernden Dinge oder Schmuck. Sie versteckt für sie wichtigere Dinge: ihr Futter. © Dirk Bauer
8. Kranich – die Besonderheit der diesjährigen Sichtungen im Ennepe-Ruhr-Kreis: 420, Vorkommen in 1% der Gärten. Der Kranich ist kein typischer Wintervogel Deutschlands. Zum Leben bevorzugt er feuchte Gebiete, Nahrung sucht er aber auf Feldern und Wiesen. Der Kranich ernährt sich von Beeren, Getreide, Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Insekten und Regenwürmern.  In Deutschland brüten heute etwa 8000 Kranichpaare, vorwiegend im Norden.
8. Kranich – die Besonderheit der diesjährigen Sichtungen im Ennepe-Ruhr-Kreis: 420, Vorkommen in 1% der Gärten. Der Kranich ist kein typischer Wintervogel Deutschlands. Zum Leben bevorzugt er feuchte Gebiete, Nahrung sucht er aber auf Feldern und Wiesen. Der Kranich ernährt sich von Beeren, Getreide, Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Insekten und Regenwürmern. In Deutschland brüten heute etwa 8000 Kranichpaare, vorwiegend im Norden. © Imago
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