Witten. . Der Discounter Tedi eröffnet in Witten einen neuen Laden – direkt neben seiner anderen Filiale. Auch Xenos wurde von dem Unternehmen übernommen.
Dass sich mehrere Filialen einer Kette in der Stadt ansiedeln, das kommt häufiger vor. Dass die beiden Läden direkt nebeneinander liegen, das ist allerdings ungewöhnlich. Dennoch: Der Discounter Tedi eröffnet am Montag auf 790 Quadratmetern ein neues Geschäft im früheren Novum-Gebäude, nur einen Katzensprung von der Filiale in der unteren Bahnhofstraße entfernt. Das hat aber seinen Grund.
Das Unternehmen hat im vergangenen Jahre eine große Expansionsoffensive gestartet. Die Zahl der Filialen soll von aktuell 1700 auf 5000 erhöht werden. Um das zu erreichen, hat Tedi bereits im November die Kette Black.de übernommen – und die sollte eigentlich in die leerstehenden Räume an der Bahnhofstraße 69-71 einziehen. Das war vor vor der Übernahme so geplant.
Noch keine Entscheidung für Tedi-Filiale gefallen
Da aus Black.de inzwischen Tedi wurde, kommt es nun zu der ungeplanten Doppelung. Zwei gleiche Läden nebeneinander – da könnte doch einer schließen? „In solchen Fällen müssen individuelle Entscheidungen, getroffen werden“, erklärt die Firmenzentrale in Dortmund. Für die Tedi-Filiale in Witten sei diese noch nicht gefallen.
Ebenso ungeklärt ist, was aus Xenos in der Stadtgalerie wird. Wie jetzt bekannt wurde, hat das Dortmunder Unternehmen auch diese Kette übernommen und will sie zu Tedi umbauen.
Die Umstellung werde in den nächsten Monaten erfolgen, heißt es. Sie beinhalte alle bestehenden Arbeitsverträge. Daher könne man noch keine konkreten Aussagen über einzelne Filialen treffen.
Rollt da eine neue Billigshop-Welle auf Witten zu?
Könnte „Jawoll“ in eines der Ladenlokale ziehen? Die Spekulationen dazu werden befeuert von einer Stellenanzeige, die der Restposten-Händler in Witten geschaltet hat. Offenbar plant er im März die Eröffnung eines Ladens. Rollt da eine neue Billigshop-Welle auf Witten zu?
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Eine solche Überflutung befürchtet Karl-Dieter Hoeper, der Vorsitzende der Standortgemeinschaft Mitte, nicht. „Die Zeit ist vorbei“, sagt er. Mit Tedi habe sich einer der stärksten am Markt durchgesetzt. Kurzfristige Vermietungen an Händler mit merkwürdigen Geschäftsmodellen gebe es kaum noch. Hoeper: „Die Situation hat sich gefestigt.“
„Ich kenne viele, die sich auf die Eröffnung freuen“
Auch Stefan Grafe, Vorsitzender der Gemeinschaft Annener Gewerbetreibender, sieht keine Gefahr durch die Discounter. Im Gegenteil. Er meint, dass der „Action“-Markt, der 2020 auf dem ehemaligen Wickmanngelände eröffnen soll – ebenfalls ein Non-Food-Discounter – , eine „hervorragende Bereicherung“ zum bestehen Angebot in Annen sein wird. „Ich kenne viele, die sich auf die Eröffnung freuen.“
Sicher: Einzelhändler mit Nischenprodukten, die auch Kunden von außerhalb anziehen könnten, wären wünschenswert. „Aber ansonsten sind wir in Annen gut aufgestellt.“