Witten. . Mit viel Aufwand konnten Polizei, THW und Feuerwehr die Wohnung an der Brunebecker Straße untersuchen. Ermittler gehen von Brandstiftung aus.
- Die Brandermittlerin der Polizei hat erste Erkenntnisse zu dem schweren Brand am letzten Dienstag in Rüdinghausen
- Sie schließt einen technischen Defekt aus und spricht von einer „Tendenz in Richtung vorsätzlicher Brandstiftung“
- Gerüchte besagen, gegen den Mann habe es ein Zivilverfahren wegen Zwangsräumung gegeben
Die Brandermittlerin der Polizei sowie ein zweiter, unabhängiger Spezialist haben erste Erkenntnisse zu dem schweren Brand am letzten Dienstag in Rüdinghausen bekannt gegeben: Die Polizei schließt einen technischen Defekt aus und spricht von einer „Tendenz in Richtung vorsätzlicher Brandstiftung“.
Wie berichtet, war in einer Dachgeschosswohnung in einem Komplex mit Eigentumswohnungen an der Brunebecker Straße 35, ein Feuer ausgebrochen.
Sprung von Balkon auf Garagendach
Der Bewohner der Brandwohnung war kurz nach Ausbrechen des Feuers vom Balkon auf ein Garagendach gesprungen und hatte sich dabei schwer verletzt. Passanten und Nachbarn hatten den Mittfünfziger vom Dach gerettet. Zwei Häuser sind noch immer unbewohnbar.
Weil der Giebel der Brandwohnung Risse aufweist, gilt es als einsturzgefährdet.
Darum gab es auch große Schwierigkeiten, in die Wohnung zu gelangen, um die Brandermittlungen aufzunehmen. Am Dienstag waren allein 25 Mitarbeiter des THW im Einsatz, um Wände und Decken in dem Haus mit einem Gerüst zu sichern.
Auch die Feuerwehr war mit einer Drehleiter vor Ort. Die Polizei ließ einen Brandmittelspürhund mit einem Kran „einfliegen“. Der Hund erschnüffelte in der Wohnung Brandbeschleuniger . Weitere Spuren wurden gesichert.
Laborergebnisse liegen in circa drei Wochen vor
„Wir erwarten in etwa drei Wochen Laborergebnisse“, so Volker Schütte von der Polizei. „Nach deren Auswertung wird die Staatsanwaltschaft möglicherweise Anklage gegen den Bewohner erheben.“
Mehrere Anwohner in Rüdinghausen haben sich den Hergang des Brandes bereits zusammengereimt: So soll es im Vorfeld einen Zivilprozess der Eigentümergemeinschaft gegen den Mann gegeben haben, in dem es um Zwangsräumung ging – soweit die Gerüchte.
Straße bleibt noch lange gesperrt
Das städtische Bauordnungsamt hat nach der Begehung am Dienstag die Sperrung der Brunebecker Straße noch einmal nachgebessert: Weil der Giebel so stark einsturzgefährdet sei, dass man ihn nicht absichern könne, bleibt die Sperrung nun für lange Zeit bestehen – wahrscheinlich, bis man einen Teil des Hauses abgetragen habe.
Dennoch, auch das berichten Anwohner, versuchen noch immer Autofahrer, durch die Absperrung zu fahren.