Witten. . Dachstuhlbrand in Rüdinghausen: Ein Mann Mitte 50 wollte sich durch einen Sprung von seinem Balkon vor dem Feuer retten. Er ist schwer verletzt.

  • Mit einem Sprung vom Balkon wollte sich ein Mann vor dem Feuer retten, das in seiner Wohnung ausgebrochen war
  • Nach dem Sturz aus sieben Meter Höhe ist er lebensgefährlich verletzt, so die Feuerwehr
  • Das Mehrfamilienhaus am Brunebecker Weg in Rüdinghausen stand zwei Stunden in Flammen

Mit einem Sprung vom Balkon wollte sich ein Mann vor dem Feuer retten, das in seiner Wohnung ausgebrochen war. Nach dem Sturz aus sieben Meter Höhe ist er lebensgefährlich verletzt, so die Feuerwehr. Das Mehrfamilienhaus am Brunebecker Weg in Rüdinghausen stand zwei Stunden in Flammen.

Dramatische Szenen spielen sich gestern um kurz vor 14 Uhr ab. Sven Moch, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Rüdinghausen, wohnt genau gegenüber des Brandhauses. „Ich glaube, da grillen welche“, sagt seine Frau und deutet auf den Rauch beim Nachbarn. „Von wegen grillen, da brennt es“, ruft der 41-Jährige und wählt den Notruf.

Die Dachgeschosswohnung an der Brunebecker Straße 35a brennt in voller Ausdehnung. Das Haus ist nun unbewohnbar.
Die Dachgeschosswohnung an der Brunebecker Straße 35a brennt in voller Ausdehnung. Das Haus ist nun unbewohnbar. © Alex Talash

Noch während des Telefonats sieht er seinen Nachbarn, einen Mann Mitte 50, über die Balkonbrüstung klettern – und auf die unter dem Balkon liegende Garage springen. In sieben Meter Tiefe!

Nachbarn strömen aus den Häusern

„Ich bin in die Schuhe und sofort raus“, erinnert er sich. Auch andere Nachbarn strömen aus den Häusern, Passanten hält er an. Per Räuberleiter erklimmen zwei Personen das Dach, vier andere bleiben unten, um den Schwerverletzten aufzufangen. Eine Ärztin kommt zufällig mit ihren Kindern im Auto vorbeigefahren, hält an, und leistet Erste Hilfe.

Bis zum Schluss bleibt der Mann bewusstlos. Ein Krankenwagen bringt ihn schließlich in die Klinik. Ein Rettungshubschrauber, der lange über Rüdinghausen kreist, kommt nicht zum Einsatz.

Mit einem Großaufgebot waren die Wittener und die Dortmunder Feuerwehr vor Ort.
Mit einem Großaufgebot waren die Wittener und die Dortmunder Feuerwehr vor Ort. © Olaf Ziegler

Der Mann lebt allein in einer Maisonette-Wohnung über zwei Etagen im Obergeschoss des Hauses. Die fünf anderen Bewohner des Mehrfamilienhauses können sich unverletzt ins Freie retten.

Großaufgebot der Feuerwehr vor Ort

Die Feuerwehr bekämpft den Brand mit einem Großaufgebot – beobachtet von etlichen Schaulustigen. Von einem „massiv ausgedehnten Dachstuhlbrand“, spricht Feuerwehr-Sprecher Uli Gehrke. Rund 20 Kräfte der Feuerwehr versuchen, die Flammen von der Vorder- und Rückseite des Hauses zu bekämpfen. Sie werden von Löscheinheiten der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt.

Die Wittener Feuerwehr setzt eine Drehleiter ein, eine weitere stammt von der Dortmunder Berufsfeuerwehr.

Warum es in der Wohnung brannte, ist noch unklar. Knapp zwei Stunden nach Eingang des Notrufs heißt es um 15.52 Uhr „Das Feuer ist aus“. Die städtische Bauordnung stellt vor Ort fest, dass das Gebäude nicht mehr bewohnbar ist.

Die unverletzt gebliebenen Bewohner kommen bei Freunden unter. Es bleiben der starke Rauchgestank in der Luft und Blutflecken auf dem Bürgersteig.