Witten. Die Ende 2008 noch kurz vor der Pleite stehende Wittener Uni hat zwischen 2007 und 2013 über 60 Millionen Euro aus EU-Fördertöpfen bekommen.

Witten hat in den Jahren 2007 bis 2013 über 92 Millionen Euro aus den verschiedenen Töpfen der Europäischen Union (EU) bekommen, rund zwei Drittel allein die Privatuniversität Witten/Herdecke..

Das geht aus einer 36-seitigen Broschüre hervor, die der Regionalverband Ruhr (RVR) „als Beitrag zur kommunalen und regionalen Europaarbeit“ herausgegeben hat. Sie trägt den Titel „EU-Förderung für die Metropole Ruhr 2007–2013“.

Drei Struktur- und Investitionsfonds bilden Rückgrat

Das Rückgrat der EU-Förderung in NRW bilden die drei Struktur- und Investitionsfonds EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung in NRW), ESF (Europäischer Sozialfonds in NRW) und ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds in NRW). Auf die Metropole Ruhr entfiel zwischen 2007 bis 2013 ein Gesamtvolumen von knapp 1,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von 32 Prozent am Gesamtvolumen NRW’s aus allen drei Programmen. Zusätzlich waren Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus der Metropolregion über Forschungskonsortien an einem Betrag von drei Milliarden Euro beteiligt.

Aus dem EFRE-Topf flossen 6,9 Millionen Euro an EU-Mitteln und 2,7 Millionen an Landesgeldern in dem besagten Zeitraum nach Witten. Ziel der Förderung ist die Verbesserung der Innovationsfähigkeit gerade von Hochschulen und Unternehmen. Hauptempfänger waren denn auch die Uni Witten/Herdecke, Firmen – und nicht zuletzt die Stadt mit knapp 1,8 Millionen EU-Mitteln und fast 600.000 Euro Landesmitteln für die Projekte „Soziale Stadt Annen“ und Vorhaben im Rahmen der Standort-Innenstadt-Programme „brücken bauen“, „witten inszeniert stadtraum“ und „Witten zeigt Gesicht“.

Witten mit rund 3,8 Millionen Euro bedacht

Der Europäische Sozialfonds ESF bedachte Witten mit rund 3,8 Millionen Euro – 3,2 Millionen kamen aus dem EU-Top, gut 600.000 übernahm das Land. Die Fördermittel flossen u.a. an Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger sowie einige Wittener Unternehmen. Und dann gab es noch das sogenannte siebte Forschungsrahmenprogramm. Davon profitierte hauptsächlich die Universität mit über 60 Millionen Euro. Die sonstige „direkte EU-Förderung“ bedachte Witten mit weiteren knapp 19 Millionen, hauptsächlich ebenfalls für die Uni.