Witten. . Eine 320 Meter mal 55 Meter große Werkshalle ist am Donnerstag in Witten abgebrannt. Am Freitag hält die Feuerwehr weiter Brandwache. Der S-Bahn-Verkehr war am Morgen zunächst noch eingeschränkt.

Nach dem Großbrand in einem Weichenwerk in Witten am Donnerstag hält die Feuerwehr am Freitag weiter Brandwache. Nach Angaben von Wachführer Klaus Kordel sind 19 Feuerwehrleute vor Ort, um aus Glutnestern wiederaufflammende Brände zu löschen. "Das Problem ist, dass wir in einen Teil der Hallen nicht reinkommen", sagte Kordel am Freitagmorgen; er rechne damit, dass die Brandwache noch den ganzen Freitag andauern werde.

Feuer war am Donnerstagmorgen ausgebrochen

Das Feuer war am Donnerstagmorgen aus noch nicht bekannter Ursache in dem 320 Meter mal 55 Meter große Gebäude ausgebrochen. Nach stundenlangen Löscharbeiten hatten Feuerwehrkräfte aus dem gesamten östlichen Ruhrgebiet den Großbrand in dem Weichenwerk der Bahn unter Kontrolle gebracht. Erst gegen 17 Uhr am Donnerstag habe sich die Lage entspannt, sagte eine Sprecherin der Stadt. Seitdem war die Zahl der an den Löscharbeiten beteiligten Einsatzkräfte zurückgefahren worden. Zeitweilig waren am Donnerstag 200 Feuerwehrleute aus Witten, Bochum und Dortmund an der Brandstelle.

Die Warnung an die Bevölkerung, Fenster und Türen geschlossen zu halten, war am Abend aufgehoben worden. "Es hat zwar die ganze Zeit gestunken, war aber zu keinem Zeitpunkt gefährlich", sagte die Sprecherin. Das hätten die Messungen bestätigt. Gelöscht war das Feuer am Donnerstagabend allerdings noch nicht. Rund 40 Wittener Feuerwehrleute waren auch über Nacht im über 150 Jahre alten Weichenwerk der Bahn an der Kronenstraße im Einsatz.

Brand im Weichenwerk der Bahn in Witten. Vom Kemander See aus fotografiert.
Brand im Weichenwerk der Bahn in Witten. Vom Kemander See aus fotografiert. © Ingo Otto / Funke Foto Services

Der Alarm war am Donnerstag gegen 9.30 Uhr bei der Feuerwehr eingegangen. Das Dach von Halle 1, in der vorwiegend Maschinen stehen, brannte in voller Ausdehnung. Eine große Rauchsäule stand über Witten. Die war kilometerweit sichtbar - zum Beispiel vom Kemnader See aus. Wegen des Rauchs wurden die Kronenstraße, Kesselstraße und Jahnstraße (dort befindet sich die neue Flüchtlingsunterkunft) vormittags gesperrt - ebenso das Weichenwerk. Die Unterkunft für die Flüchtlinge musste jedoch entgegen ersten Annahmen nicht geräumt werden.

Quadrokopter überfliegt Halle

Teile des Daches der Werkshalle waren im Laufe des Tages heruntergefallen, so dass die Feuerwehr nicht mehr von innen löschen konnte, berichtet Lena Küçük. Die Feuerwehr Dortmund half mit einem Quadrocopter inklusive Kamera aus, der die Halle überflog. "Das hilft uns, die Lage einzuschätzen." Nach stundenlangem Feuer machten auch die Außenmauern Probleme: Sie waren nicht mehr standfest. Es sei jedoch gelungen, ein Übergreifen der Flammen auf umstehende Gebäude zu verhindern, so die Stadtsprecherin.

GroßbrandNeun Messfahrzeuge der Feuerwehr Dortmund und Werl waren schon im Laufe des Tages in Witten unterwegs, konnten aber keine Schadstoffe in besorgniserregender Konzentration feststellen. Das Löschwasser wurde ebenfalls gemessen. Auch hier Entwarnung: keine bedenklichen Werte. Verletzt wurde niemand. Über die Ursache ist noch nichts bekannt.

Bahnverkehr zeitweise eingestellt

Der Bahnverkehr war bis zum frühen Donnerstagnachmittag beeinträchtigt. Laut Bahnsprecher war der Bahnhof in Witten zeitweise stillgelegt. Die Züge des RE4 zwischen Aachen und Dortmund endeten und begannen deswegen in Hagen. Der Betrieb der S5 zwischen Dortmund und Hagen wurde eingestellt. Als Ersatz pendelten Busse zwischen Dortmund und Hagen. Der S-Bahn-Verkehr war nach Angaben der Bahn auch am Freitagmorgen im Streckenabschnitt zwischen Witten und Dortmund Hauptbahnhof noch beeinträchtigt. Die Bahn meldete um 7.25 Uhr, dass die Störung behoben sei.

Einziges deutsches Weichenwerk der Bahn

In dem einzigen deutschen Weichenwerk der Bahn in Witten werden jährlich 1200 Weichen hergestellt. Die betroffene Halle, eine Kombination aus altem Backstein und modernem Leichtbau, sei eine wichtige Fertigungshalle in dem Komplex, sagte ein Sprecher. Ob es wegen des Ausfalls auf Baustellen künftig zu Verzögerungen kommen werde, konnte die Bahn noch nicht sagen. (mit dpa)

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