Witten. . Staatsanwalt sieht genügend Beweise für Verfahren gegen mutmaßlichen Moscheebrandstifter. Unterbringung in Psychiatrie bei Schuldunfähigkeit.
Die Bochumer Staatsanwaltschaft wird voraussichtlich in den nächsten Wochen Anklage gegen den mutmaßlichen Brandstifter der Sultan-Ahmet-Moschee in der Wideystraße und des Hauses der Jugend erheben. Falls der 24-jährige Tatverdächtige aus Sprockhövel schuldunfähig sein sollte, käme es zu einem sogenannten Sicherungsverfahren.
Nach Ende der Ermittlungen sehe er hinreichend viele belastende Erkenntnisse, um dem Beschuldigten zumindest im Falle des Moscheebrandes den Prozess zu machen, so Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann. Dabei stützt er sich vor allem auf Videoaufzeichnungen der Gemeinde, die den Tatverdächtigen bei der Brandstiftung in der Nacht des 13. April zeigen sollen. Derzeit wird ausgewertet, ob die Beweislage ausreicht, um dem Sprockhöveler auch den Brand im Haus der Jugend nachzuweisen. An dem Jugendtreff war kurz vor dem Brand in der Moschee nachts ein Feuer gelegt worden. Vor Gericht dürfte der mutmaßliche Täter aber auf jeden Fall landen.
Gutachter untersucht Tatverdächtigen
Zu einem Sicherungsverfahren gegen den 24-Jährigen käme es, wenn ihm bescheinigt werden sollte, nicht zurechnungsfähig und gefährlich für die Allgemeinheit zu sein. In diesem Falle ginge es nicht darum, ihn zu einer Gefängnisstrafe zu verurteilen, sondern ihn in einer Psychiatrie unterzubringen, falls er für die Brände verantwortlich ist. Falls der in U-Haft sitzende Mann schuldfähig ist, würde Anklage erhoben. Dann müsste er mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen, also Haft
Den psychischen Zustand des Sprockhövelers untersucht derzeit ein Gutachter. Der 24-Jährige ist vorbestraft und war bereits in psychologischer Behandlung. Die Polizei war ihm durch Aufzeichnungen von Tankstellen an der Sprockhöveler Straße auf die Schliche gekommen. Zu sehen war ein Mann mit einem roten Kanister – ein Kanister, der auch auf Videoaufnahmen der Moschee zu sehen war. Zeugen hatten den Beschuldigten auf den Aufnahmen der Tankstellen wiedererkannt. Er bestreitet die Vorwürfe.