Wattenscheid. . Karnevalsgesellschaft findet auf ihren Fahrzeugen Reste der abgelaufenen Süßigkeiten. Sie stammen aus dem Groß- und Einzelhandel in Bochum, heißt es. Man rechnete allerdings nicht damit, dass abgelaufene Ware verkauft wird.

Die Karnevalisten haben nachgeforscht – und wurden schließlich fündig. Aufgrund der Berichterstattung über Kamelle mit Haltbarkeitsdatum 2003, die auf den Wattenscheider Umzügen geworfen worden sind, hat die Günnigfelder Karnevalsgesellschaft auf ihren beiden Fahrzeugen Reste der Süßigkeiten kontrolliert: Darunter befanden sich auch die abgelaufenen Fruchtgummis.

„Die GüKaGe hat ihr Wurfmaterial zum überwiegenden Teil von einem Wattenscheider Großhändler bezogen – hier ist alles in Ordnung“, erklärt Vereinsvorsitzender Hans Henneke. „Nur einen kleineren Teil haben wir bei einem Groß- und Einzelhandel für Süßwaren in Bochum gekauft. Laut Rechnung vom 13. Februar 2012 hat uns diese Firma 320 Kilogramm ,Kaugummi Chinaware verschiedene Sorten’ verkauft. Offensichtlich hat es hierbei eine Charge von Bonbons gegeben, deren Mindesthaltbarkeitsdatum mit 09/2003 angegeben war.“ Erkennbar ist das Datum nur dann, wenn die Verpackungsfalz auf der Rückseite der Kaubonbons „Fruit Gum - Pome Granate“ aufgefaltet wird; in winziger Schrift.

Entschuldigung

Die GüKaGe entschuldige sich in aller Form dafür, dass ihr dieser Umstand nicht aufgefallen sei. Henneke: „Offen gestanden haben wir auch gar nicht damit gerechnet, dass eine solche Ware überhaupt verkauft wird. Wir haben uns da auf den Händler verlassen und nicht weiter kontrolliert.“

Der Vorstand werde jetzt entscheiden, wie man sich gegenüber diesem Händler verhält. „Wir wollen auch Kontakt mit den Bochumer Vereinen aufnehmen“ – dort gab es bei den Umzügen ebenfalls Wurfmaterial mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum.

Laut Josef Najda, Vorsitzender des Festausschusses Wattenscheider Karneval FWK (Dachorganisation der WAT-Karnevalsvereine), regeln die Vereine den Einkauf der Süßigkeiten jeweils selbst. Bisher sei ihm nicht bekannt, ob auch andere Wattenscheider Vereine als die GüKaGe betroffen sind. „Angesichts der großen Mengen an Wurfmaterial ist eine lückenlose Kontrolle allerdings nicht möglich. Da kann es nur Stichproben geben.“

Viele Umzugsbesucher hatten sich über die Uralt-Kamellen beschwert, einige klagten nach dem Verzehr über Übelkeit.