Wattenscheid. Dramatische Rettungsaktion auf dem Eis: Ein zehnjähriger Junge ist am Freitag auf einem zugefrorenen Teich eingebrochen. Ersthelfer hatten den Jungen aus dem Wasser gezogen und ihn wiederbelebt. Er schwebt nach Angaben der Polizei allerdings weiterhin in Lebensgefahr.
Einen Tag nach dem Einbruch ins Eis schwebt der zehnjährige Junge noch immer in Lebensgefahr. Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte, wurde das Kind ins künstliche Koma versetzt. Sein Zustand sei stabil, hieß es.
Am Freitag war der Junge auf dem Teich eingebrochen. Er lag mit dem Gesicht im Wasser und war ohne Puls und Atmung, als ihn die drei Helferinnen – sie sind Mitarbeiterinnen der benachbarten Grundschule – an Land zogen. „Sie haben bei ihrem engagierten Eingreifen alles richtig gemacht“, so Simon Heußen, Sprecher der Feuerwehr. Der Teich gehört zum Seniorenheim St. Elisabeth von Thüringen, ein rund 1,60 Meter hoher Metallgitterzaun trennt das Gelände vom benachbarten Grundstück der Grundschule an der Schulstraße in Leithe. Der Junge besucht die Gertrudisschule, die derzeit wegen der Sanierungsarbeiten an der Schulstraße einquartiert ist.
Zum Zeitpunkt des Unglücks war Schulschluss, die Kinder hatten um elf Uhr ihre Zeugnisse erhalten und konnten nach Hause gehen. Unklar ist, wie und warum der Zehnjährige auf den nur wenige Meter entfernten, zugefrorenen Teich gelangte. In der Mitte des Gewässers, wo der tragische Unfall passierte, sprudelt Wasser aus einem Rohr, dorthin wird das Eis immer dünner.
Die drei Ersthelferinnen, die auf den Unfall aufmerksam wurden und sofort eingriffen, sind Mitarbeiterinnen der Grundschule. Mit vereinten Kräfen konnten sie den Jungen schließlich aus dem Wasser ziehen. Zu den Helferinnen gehört Tanja Knopp, Konrektorin der Gertrudisschule. Die 38-Jährige ist als ausgebildete Rettungssanitäterin ehrenamtlich beim DRK tätig. Vorsichtig und mit einem Seil gesichert, hatte sie sich dem Jungen auf dem Eis genähert und am Ufer die Wiederbelebung eingeleitet. „Die Einsatzkräfte übernahmen die weiteren Reanimationsmaßnahmen; der Junge hatte wieder Puls und Atmung“, erklärt Simon Heußen, Sprecher der Feuerwehr, die rasch zur Stelle war und das Kind nach notärztlicher Versorgung ins Krankenhaus transportierte.
Simon Heußen warnt nochmals eindringlich davor, zugefrorene Gewässer zu betreten, die Unfallgefahren seien trotz der anhaltenden Minusgrade weiterhin groß. Man könne nie sicher beurteilen, wie dick und stabil die Eisdecke ist.
Um auszuschließen, dass weitere Kinder durch das dünne Eis eingebrochen sind, wurde die gesamte Teichanlage durch Rettungstaucher der Feuerwehr gründlich abgesucht. Diese Suche verlief zum Glück negativ.
Aufgrund der momentan vorliegenden Informationen geht die Kripo von einem Unglücksfall aus. Notfallseelsorger kümmerten sich um die Angehörigen und Ersthelfer.