Wattenscheid. . Die Post kommt erst um 16.30 Uhr, manchmal auch gar nicht: Das regt die Wattenscheiderin Ingrid Telschow-Böcker auf. Die Post versucht die Wogen zu glätten. Es habe eine Umstellung gegeben - und ein Kunde müsse nun mal am Ende liegen.
Über ihren Briefzusteller und die Post ärgert sich Ingrid Telschow-Böcker: Seit einiger Zeit, bemängelt die Wattenscheiderin, komme ihre Post erst am späten Nachmittag an. „Entweder nach 16.30 Uhr oder gar nicht. Aber wenn der neue Zusteller frei hat und ein Kollege die Post bringt, ist sie schon um 13 Uhr da.“
Damit nicht genug: Als sie sich bei der Post beschwert habe, erzählt die Anwohnerin der Graf-Adolf-Straße, habe man ihr als Serviceleistung ein kostenpflichtiges Postfach angeboten. Am Problem selbst habe sich nichts geändert. „Es ist eine Unverschämtheit, dass man auf unsere Beschwerden nicht reagiert“, schimpft sie.
"Wir können ja nicht gleichzeitig überall sein"
Postsprecher Achim Gahr erklärt auf WAZ-Nachfrage: „Wenn ein Kunde sagt, dass er morgens um zehn seine Post braucht, kann ich das Angebot mit dem Postfach nachvollziehen – wir können ja nicht gleichzeitig überall sein.“ Dass die Post an der Graf-Adolf-Straße später komme als früher, habe einen einfachen Grund: "Das Briefaufkommen ist nicht überall gleich hoch."
Deshalb ermittelt jeder Postbote täglich die Sendungszahlen in seinem Bereich – gestaffelt nach Abschnitten von sechs bis acht Häusern.“ Einmal pro Jahr könne es aufgrund dieser Bemessung passieren, dass einer dieser Abschnitte in einen anderen Bezirk – und damit auch ans Ende der Zustellung – wandere, „und genau das ist an der Graf-Adolf-Straße passiert“.
Der Postsprecher verspricht aber: „Die Kollegen werden sich das genau anschauen und noch einmal mit dem Postboten sprechen.“ Dennoch gibt Gahr zu bedenken: „Wir können nicht jeden der vielen Millionen Haushalte in Deutschland morgens um neun Uhr bedienen. Logischerweise liegt immer ein Kunde am Anfang und einer an Ende.“