Wattenscheid. .

Kein Scherz: Ab 1. April steigt die Polizei in der Hellwegstadt bei guter Besetzung der Wache aufs Fahrrad. Jeweils eine Doppelstreife soll dann Bereiche ansteuern, die mit dem Auto nur schwer zu erreichen sind. Ein Novum in ganz Bochum.

„Eine Dienstgruppe hatte schon vor längerer Zeit die Idee, jetzt sind wir in der Lage, das Projekt in die Tat umzusetzen“, schildert Polizeihauptkommissar Udo Lotte und gibt eine klare Richtung für die Einsätze vor: „Ab sofort heißt es dadurch nicht nur in der Wattenscheider Innenstadt: Rote Karte für Falschparker! Es kann ja nicht sein, dass Autofahrer durch die Fußgängerzone fahren wie zum Drive-In-Schalter.“

Streife auf Friedhöfen und Grüngürteln

Neben der City sieht der Leiter der Wache West noch einige weitere Aufgabengebiete auf die rollenden Polizisten zukommen. „Friedhöfe und Grüngürtel gehören vor allem zu diesen Bereichen. Dort, wo sich Jugendliche treffen und Vandalismus an der Tagesordnung ist, sehe ich die zentralen Ansteuerungspunkte“, erläutert Lotte das bislang in Bochum einmalige Konzept.

Doch die Bürger möchten bitte keine Angst haben, lediglich „den Störern sehen die Beamten nun noch genauer auf die Finger“. Im Gegenteil: Die Radstaffel soll die Kommunikation zwischen Bevölkerung und Ordnungshütern fördern. „Oft überhört man ein ‘Hallo’ im Streifenwagen, das ist auf dem Fahrrad genauso wie zu Fuß anders. Bei letzterem können die Kollegen jedoch nicht die weiten Wege zurücklegen.“ So sehen die Polizisten mit den neuen Möglichkeiten den Wunsch nach sichtbarer Präsenz und Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls erfüllt.

Sicherheit und Sauberkeit auf Spielplätzen

Zur neuen Bürgernähe gehören auch Projekte mit Kindern und Jugendlichen. Im Doppeleinsatz mit dem Ordnungsamt werden die umweltbewussten Gendarmen Spielplätze anfahren und Sicherheit sowie Sauberkeit kontrollieren. Gegen Personen, die Spielplätze im Wachbereich verdrecken bzw. sich unbefugt auf diesen aufhalten, wird mit Konsequenz vorgegangen.

Die Aktion „FahrRad - aber sicher“ birgt in Zusammenarbeit mit dem Bezirksdienst Rad-Kontrollen an ausgewählten, örtlichen Schulen. „Allerdings fahren wir nicht zu den Schulen, um Knöllchen zu verteilen. Wir wollen Vorbild sein für die Jungen und Mädchen, die mit dem Rad zur Schule fahren und das Gespür für Sicherheit sensibilisieren.“

Zunächst auf ein halbes Jahr befristet, wird die Projekt-Fortsetzung im Herbst besprochen. „Wenn wir die Ausrüstung noch winterfest aufpeppen können, sehe ich da aber kein Problem“, sagt Lotte.