Wattenscheid.. Das Martin-Luther-Krankenhaus will am 26. Februar mit dem “Wattescheider Darmtag“ auf das Thema Darmkrebs aufmerksam. Laut Dr. Martin Lainka will man Menschen die Scheu nehmen. Bei früher Erkennung kann die Überlebenschance über 80 Prozent liegen.

Immer noch sterben jährlich etwa 30.000 Menschen an Darmkrebs, obwohl die Prominenz in Werbespots auf die Möglichkeit der Früherkennung aufmerksam macht. Auch das Martin-Luther-Krankenhaus (MLK) macht seit vielen Jahren mit dem „Wattenscheider Darmtag“ mobil zur Untersuchung. Am 26. Februar stehen an der Voedestraße wieder Experten als Ansprechpartner zur Verfügung.

Kontaktscheue brechen

„Bei einer frühzeitigen Erkennung können die Überlebenschancen über 80 Prozent betragen. Wir wollen in der Hinsicht Kontaktscheue durchbrechen“, schildert Dr. Martin Lainka den Hintegrund des 6. Info-Tages zur Darmkrebsbehandlung. Er ist Chefarzt für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am MLK und organisiert mit seinen Kollegen die Vortragsreihe: „Ich habe das früher schon in Essen gemacht. Jetzt bin ich gespannt, wie viele Wattenscheider das Angebot zur Information annehmen.“

Die anfängliche Zurückhaltung haben die Hellwegstädter schon abgelegt, wie Klinik-Geschäftsführer Dietmar Ewerling berichtet: „Damals war das hier ein noch Novum. Mit wenigen Besuchern sind wir gestartet, aber die Resonanz wurde von Jahr zu Jahr größer.“

Aktuell stehen Themen wie „Blut im Stuhl - Was kann es sein?“ oder Auswirkungen des künstlichen Darmausgangs und wie Betroffene damit umgehen können auf der Tagesordnung. „Blut im Stuhl kann viele Ursachen haben, zum Beispiel Hämorrhoiden. Mein Ziel ist es, die Angst vor der Diagnose zu nehmen“, kündigt Dr. Ute Schwegler ihre inhaltlichen Schwerpunkte an. Die Chefärztin für Innere Medizin betont, dass bereits ab dem 30. Lebensjahr die Vorsorge bei Beschwerden unabdingbar sei: „Auch genetische Kriterien sind wichtig.“

Weniger unangenehm als früher

Neben den Fach-Vorträgen bereiten die Ärzte außerdem ein Laparoskopie-Modell vor, womit sich die Besucher technisch vertraut machen können. Mit dem Gerät demonstrieren die Mediziner das Vorgehen bei der Untersuchung. „Es ist wichtig, dass man sich im Vorfeld mit der Vorgehensweise beschäftigt, um Hemmungen abzubauen“, erläutert Martin Lainka und weist auf die neuen Möglichkeiten hin: „Es ist alles nicht mehr so unangenehm wie früher, eher sanft könnte man sagen.“ Lediglich die selbstständige Darmreinigung im Vorfeld bleibe den Patienten nicht erspart, wobei auch das dazugehörige Getränk geschmacklich mit früher nicht mehr zu vergleichen sei.

Mit Ernährungsberatungen, Körperfettmessungen und einer Ausstellung über Fettgehalt in Lebensmitteln beteiligt sich die AOK am Vormittag im Krankenhaus. Und liefert gleichzeitig gesunde Alternativen, die von den Gästen zur Mittagszeit verköstigt werden sollen.