Wattenscheid. . Nach der zweiten Brückensprengung an der Bahnhofstraße kann der Schutt aus Rücksicht auf die Anwohner nur von 7- 17 Uhr abgetragen werden. Dennoch ist Projektleiter Rolf Witte optimistisch, die Straße schon am Mittwoch wieder freigeben zu können.
Rolf Witte (57), Projektleiter bei Straßen NRW, ist zufrieden mit den Fortschritten der Abbrucharbeiten der A 40-Brücke an der Bahnhofstraße – und sogar vorsichtig optimistisch: „Vielleicht können wir die Straße schon am Mittwochnachmittag oder -abend wieder freigeben.“
Rücksicht auf Anwohner
Doch warum hätten die restlichen Abbrucharbeiten bei erfolgreicher Sprengung am Freitag bis Sonntagabend gedauert – wurden aber nach der zweiten Sprengung am Sonntagmorgen plötzlich auf vier Tage veranschlagt? Auf diese von Anwohnern vielfach gestellte Frage antwortet Witte: „Hätte die erste Sprengung am Freitag geklappt, hätten wir am Wochenende Tag und Nacht durchgearbeitet – in der Woche können wir das aus Rücksicht auf die Anwohner nicht machen.“ Also werde der Brückenschutt nur von 7 bis 17 Uhr abgetragen.
Hartnäckig will sich das Gerücht halten, auch die zweite Sprengung habe ihr Ziel verfehlt: Schließlich war am Sonntag deutlich zu sehen, dass sowohl Brückenüberbau als auch Pfeiler noch standen. Warum dann das Sandbett auf der Bahnhofstraße, das den Asphalt vor plumpsenden Brückenteilen schützen sollte? Nahezu gebetsmühlenartig wiederholt Witte: „Es war eine Auflockerungssprengung. Das heißt: Der Beton bröselt zwischen den Eisenverstrebungen.“
Mehr Eisenverstrebungen als gedacht
Das Sandbett habe dennoch Sinn gemacht: „Es lagen schon am Freitag tischgroße Betonbrocken darin.“ Dass die Brücke nach beiden Sprengungen noch stand, gibt Witte zu, „hat auch uns irritiert“. Aber es seien eben mehr Eisenverstrebungen verbaut worden als gedacht – und in denen sei ein Großteil des zerbröselten Betons hängen geblieben. Dasselbe betont auch Bauleiter Andreas Goldhahn: „Ziel der Sprengung war es nur, Überbau und Widerlager zu lockern.“
Brückensprengung, zweiter Versuch
Nachdem es am Sonntag per Bagger dem Brückenüberbau und am Montag Mittelpfosten und Pfeilern an den Kragen ging, wurde am Dienstag dem restlichen Betonschutt zu Leibe gerückt. „Jetzt wird noch für die neuen Fundamente ausgeschachtet“, erklärt Witte. Mit dem Bau der neuen Brücke werde dann sofort begonnen: „Vermutlich im Spätsommer wird das Bauwerk stehen.“
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Änderung der Ampelschaltung lohnte sich nicht
Eine Sperrung der A 40, die Wattenscheid betreffe, werde wohl nur noch einmal erfolgen – wenn überhaupt. „Eine Vollsperrung brauchen wir nur, wenn die neuen Schilderbrücken mit einem Mal aufgestellt werden“, sagt Witte. Sollten die zehn bis 15 Schilderbrücken Stück für Stück aufgestellt werden, wären nur Teilsperrungen nötig. „Es kann sein, dass der Krug an Wattenscheid vorbei geht.“ Die langen Staus, die sich durch die Umleitung am Wochenende in Wattenscheid gebildet hätten, seien unumgänglich gewesen, bedauert Witte. Auf den Rückstau vor der sehr kurz geschalteten Ampel Marien-/Ückendorfer-/Lyrenstraße angesprochen, erklärt er: „Wir arbeiten in Sachen Umleitung mit dem Ordnungsamt zusammen, und die sagen immer: Für ein, zwei Tage lohnt sich eine Änderung der Schaltung nicht.“
Eine weitere Umleitung des Autobahnverkehrs durch die Hellwegstadt sei aber nicht in Sicht. Für die Sprengung der Brücke an der Westenfelder Straße sei keine Vollsperrung der A 40 nötig. Es werde lediglich für eine Viertelstunde der Verkehr angehalten. Rolf Witte: „Dann wird inspiziert, ob die andere Brückenhälfte okay ist – und wenn ja, dann kann der Verkehr sofort wieder fließen.“