Höntroper demonstrieren für Erhalt des Tiergeheges
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Wattenscheid. .
Weil die Stadt Bochum sich das Tiergehege im Südpark nicht mehr leisten kann, soll das beliebte Ausflugsziel geschlossen werden. Am 27. Oktober wollen sich die Unterstützer zusammensetzen, um eine Alternative für den Fortbestand zu entwickeln.
Für den Erhalt des Tiergeheges in Höntrop machten sich am Mittwoch rund 300 Kinder und Eltern stark und zogen mit Transparenten durch den Südpark. Die Veranstaltergemeinschaft „Stadtteilfest Du bist Höntrop“ hatte diese Aktion kurzfristig initiiert und zum „Besuch“ des Geheges um 11 Uhr aufgerufen. „Die Resonanz ist wirklich enorm“, blickt Pastor Holger Dirks, Sprecher der Veranstaltergemeinschaft, mit dem Megafon in der Hand auf die zahlreichen Teilnehmer. Vertreten sind Kindergärten, Schulen und Einrichtungen des Stadtteils.
Das soll ein Signal an Verwaltung und Politik sein, die Anlage nicht zu schließen und über Möglichkeiten nachzudenken, wie das Gehege erhalten werden kann. Holger Dirks kann schon mal eine gute Nachricht verbreiten: Er habe von der Stadt erfahren, dass die Schließungspläne zumindest so lange ausgesetzt werden sollen, bis über alternative Lösungsvorschläge geredet wird.
Und er hat schon einen Termin parat: Ein Treffen all derer, die Ideen und Hilfe einbringen können, findet am 27. Oktober ab 19 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum am Preins Feld statt. Auch Vertreter aus Politik und Verwaltung sind eingeladen.
Ehrenamtliche könnten sich um die Tiere kümmern
Vorschläge gab es schon jetzt. „Ehrenamtlich könnte man sich um Fütterung und Wartung der Zäune kümmern“, regt Ralf Barks an, der den Südpark als Jogger und Spaziergänger schätzt. Volker Krumtünger von der „Tierrettung Bochum“ schlägt vor, sich um das Gehege zu kümmern, auch was die Impfungen der Tiere anbelangt. Rund 25 000 Euro jährlich will die Stadt im Zuge der Haushaltskonsolidierung durch die Schließung des Geheges einsparen. „Das sind wohl vor allem Personalkosten“, meint Krumtünger.
Sechs Rehe, ein Hirsch und sechs Ziegen leben derzeit in der Anlage. „Ein regelmäßiges Ausflugsziel auch für die Kindergärten und Schulen am Ort, gut zu Fuß zu erreichen“, betont Doris Salewski von der SPEM. „Das ist auch ein Stück Lebensqualität im Stadtteil.“ Viele Familien besuchen vom nahe gelegenen Spielplatz die Anlage, füttern und beobachten die Tiere. Unterschriftenlisten liegen unter anderem in Kirchengemeinden und Kindereinrichtungen aus. Vielleicht dient das Weitmarer Holz als Vorbild: Fürs dortige Wildschweingehege, das die Stadt ebenfalls schließen wollte, hat sich als Lösung ein von engagierten Bürgern gebildeter Förderverein gefunden.
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