Bochum-Wattenscheid. Seit Juni wird das Wattenscheider Lohrheidestation in großem Stil umgebaut. Erste Teile sollen schon in wenigen Monaten fertig sein.

Nur wegen seiner Flutlichtmasten ist das Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid schon von weitem zu sehen, sondern auch wegen drei mächtiger Baukräne und einem Autokran mir Riesenausleger. Sie alle beschäftigen sich zurzeit mit dem Bau der neuen Westtribüne, deren Grundpfeiler schon deutlich erkennbar sind. Es wird „das Herzstück des neuen Stadions“ sein, wie Stadtsprecher Thomas Sprenger sagt.

Für insgesamt 55 Millionen Euro Baukosten verwandelt sich das fast 70 Jahre alte Stadion in eine hochmoderne Leichtathletik-Arena für nationale und internationale Wettkämpfe in NRW. Sie wird die Anforderungen des internationalen Hochschulsportverbandes und des Deutschen Leichtathletikverbandes erfüllen. Auch an die Bedürfnisse der Fußballer wird gedacht.

Mehrere lokale Vereine werden von dem Projekt profitieren

„Was hier entsteht, ist einmalig und hat eine große Strahlkraft“, hatte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) beim ersten Spatenstich im vorigen Juni gesagt. Es handle sich um „eines der ambitioniertesten Sportbauprojekte der Stadt Bochum“. Das Stadion bedeute „für die ansässigen Vereine und das umgebende Quartier einen echten Mehrwert und ist ein wichtiger Baustein der gesundheitsorientierten Wattenscheider Stadtentwicklung“.

Die neue Westtribüne des Bochumer Lohrheidestadions – „das Herzstück des neuen Stadions“.
Die neue Westtribüne des Bochumer Lohrheidestadions – „das Herzstück des neuen Stadions“. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Profitieren werden vor allem die Vereine TV Wattenscheid 01, SG Wattenscheid 09 und Rot-Weiß Leithe. Sie bekommen verbesserte Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten.

Aktuell wird außer am Aufbau der Westtribüne mit später knapp 3600 Sitzplätzen auch am neuen Umkleidegebäude der Turnhalle auf Hochtouren gearbeitet. Es soll schon – bei weiterhin gutem Bauverlauf – im ersten Quartal 2024 fertiggestellt werden und den Schulen und Vereinen übergeben werden.

Künftig kann die Arena 16.387 überdachte Besucherplätze bieten

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m westlichen Baufeld, wo vormals zwei Tennenplätze und das Vereinsheim von RW Leithe waren, laufen ersten Arbeiten für eine neue „Kampfbahn“ (Typ B), ein neues Vereinsheim und eine Freilufthalle. Im Süden werden die Fundamente der ersten Überdachung der Stehstufen vorbereitet. Künftig kann die Arena 16.387 überdachte Besucherplätze (davon 8367 Stehplätze) bieten; Nord- und Sitztribüne werden erstmals überdacht.

Die große Osttribüne war immer schon überdacht. Das Dach wird jetzt aber saniert. Die Sitze werden erneuert.

Einige Anwohner beklagen zwar reichlich Schmutz und Lärm durch die Baustelle, aber das sei nun mal so, wenn viel gebaut werde. Was man in der WAZ über das neue Projekt bisher so erfahren habe, sei schon gut.

„Wir liegen – trotz langanhaltender Regenereignisse – gut im Zeitplan“

Erste Pläne für Ausbau schon in den 90er-Jahren

Schon in den 90er Jahren hat es nach Auskunft der Stadt Bochum richtige Ausbaupläne für das Lohrheidestadion gegeben. Es stehe sogar noch ein Modell im Keller der Zentralen Dienste.

Die damals errichtete Osttribüne sei der erste Schritt gewesen. Doch mit dem sportlichen Niedergang des früheren Bundesligisten SG 09 sei auch dieses bauliche Projekt aus dem Tritt geraten und nie verwirklicht worden.

Noch rund anderthalb Jahre müssen sie die Belästigungen durch die Bauarbeiten hinnehmen. Im Sommer 2025 soll alles fertig sein. „Wir liegen – trotz langanhaltender Regenereignisse – gut im Zeitplan“, sagt Stadtsprecher Sprenger. Hinter der Südtribüne (Lohrheidestraße) soll dann für die Anwohner eine Schallschutzwand stehen.

Das Land NRW fördert das Großprojekt aus Mitteln der Sportstättenförderung mit rund 30,9 Millionen Euro und aus dem Bereich Städtebau mit weiteren rund 5,5 Millionen. Die restlichen Mittel in Höhe 18,6 Millionen Euro bezahlt die Stadt Bochum. Nach jetzigem Stand liege man „gut im Finanzplan“, heißt es im Rathaus.