Bochum. Die Tafel für Bochum und Wattenscheid braucht dringend Unterstützung. Denn die Zahl bedürftiger Menschen steigt weiterhin. Was jetzt hilft.

Vor dem Hintergrund extrem steigender Flüchtlings- und Asylbewerberzahlen braucht auch die Tafel in Bochum und Wattenscheid Hilfe, um dem Ansturm gerecht zu werden. An der Einrichtung mit Hauptsitz an der Laubenstraße in Wattenscheid stehen die Leute zu den Ausgabezeiten Schlange; es gibt in Bochum sechs Ausgabestellen.

Hilfe für die Tafel in Bochum und Wattenscheid

Und die Besucher - rund 5000 wöchentlich - kommen ganz offenbar aus aller Herren Länder: „Von der Ukraine bis zu arabischen Staaten“, so Stefan Schulze, seit rund anderthalb Jahren Nachfolger von Manfred Baasner, langjähriger Leiter der Tafel in Bochum und Wattenscheid; er hatte vor über zwei Jahrzehnten diese in ganz Deutschland richtungsweisende Einrichtung aufgebaut, eine der bundesweit größten. Und viele Tafel-Kunden kommen mit weiterhin steigender Tendenz auch aus Deutschland, quer durch alle Altersklassen, von jungen Leuten bis Rentnern.

Und was der Bochumer Tafel jetzt besonders hilft: Durch den Beitritt zum Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband zum 1. Dezember werden über den Hilfsfonds Stiftung Wohlfahrtspflege NRW Mittel in Höhe von rund 500.000 Euro verfügbar, die vor allem in die Modernisierung und energetische Sanierung des in die Jahre gekommenen Gebäudes an der Laubenstraße investiert werden sollen. Rund 50 Mitarbeiter/innen beschäftigt die Tafel Bochum, weitere 50 sind ehrenamtlich tätig.

Aufnahmestopp aufgehoben bei Tafel Bochum

Der Aufnahmestopp bei der Tafel in Bochum ist vor einigen Monaten aufgehoben worden. Die Supermärkte können allerdings nicht mehr so viel abgeben wie noch vor Jahren; denn auch hier wird mit jedem Cent gerechnet. Darunter leidet auch die Tafel. „Umso mehr sind wir für jede Unterstützung dankbar“, sagt Stefan Schulze, der jetzt Politiker auch aus der Landesregierung empfangen hat. Und es gibt finanzielle Hilfen. „Das Land NRW hat uns mit Geldmitteln unterstützt, mit denen wir bis zum Jahresende 2023 Lebensmittel zukaufen werden. Aus diesem Grund können Bochumer Tafel-Kunden und Kundinnen seit dem 14. August bis zum 31. Dezember 2023 wieder jede Woche Lebensmittel bekommen.“

Roland Mitschke (re.) und Stefan Schulze engagieren sich für die Tafel in Bochum und Wattenscheid.
Roland Mitschke (re.) und Stefan Schulze engagieren sich für die Tafel in Bochum und Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

„Die großzügige Unterstützung des Landes im Rahmen des NRW-Stärkungspaktes hat es möglich gemacht, dass die Tafel Bochum und Wattenscheid e.V. die wöchentliche Lebensmittelausgabe für armutsbetroffene Menschen wieder aufnehmen konnte“, so Schulze. „Durch die finanzielle Unterstützung können frische Lebensmittel zugekauft, Lagerbestände aufgestockt und bis zum Jahresende jede Woche an armutsbetroffene Menschen ausgegeben werden. Dies ist von besonderer Bedeutung, da die Krisen der vergangenen Jahre die finanzielle Lage vieler Menschen verschärft haben.“ Dabei geht es um rund 120.000 Euro.

Tafel Bochum braucht weiter Unterstützung

Alle Außenausgabestellen sind wieder jede Woche zu den gewohnten Uhrzeiten geöffnet. Die Belieferung von mobilitätseingeschränkten Personen finde ebenfalls wieder jede Woche statt. Die Tafel für Bochum und Wattenscheid wirbt weiterhin für jede Unterstützung: „Jeder Betrag hilft der gemeinnützigen Arbeit und ist sehr willkommen“, so Schulze. Einmalige Spenden sind möglich oder über einen monatlichen, selbstgewählten Betrag, um Bedürftigen zu helfen.

Die Lebensmittelausgabe in Wattenscheid findet an vier Tagen in der Woche statt: montags, dienstags, mittwochs und donnerstags. Infos zu allen weiteren Stellen gibt auf der Homepage https://www.tafel-bochum-wattenscheid.de/ Stefan Schulze betont: „Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, halten unsere Gesellschaft zusammen und leisten einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwesen.“