Bochum-Höntrop. Bürger und Einrichtungen vor Ort sind beim Thema Flüchtlingsheim Auf dem Esch in Wattenscheid betroffen. Gefragt hat sie im Vorfeld wohl niemand

Was Bürger und Einrichtungen vor Ort vor allem interessiert und alarmiert, ist die Tatsache, dass auf dem Esch in Bochum-Wattenscheid nun eine Art Durchgangslager mit kurzer Verweildauer für die dort untergebrachten Menschen entsteht.

Menschen in Höntrop sind skeptisch

Kerstin Krimpmann, Leiterin der Kirchschule schräg gegenüber, sagt: „Man muss unterscheiden aus der schulischen und persönlichen Lage heraus. Wir haben hier in unserer Grundschule damals viele Kinder aufnehmen und integrieren können. Doch jetzt entsteht natürlich eventuell eine andere Situation, da es sich um eine Art Durchgangsstelle handelt.“

Auch interessant

Sie habe sich schon ausführlich mit Eltern über die insgesamt steigende Zahl von Flüchtlingen in Höntrop unterhalten. „Fazit: Das ist für den Stadtteil nicht immer von Vorteil. Viele Bürger hier sehen das skeptisch.“ Besonders auch mit Rückblick darauf, als in der Sporthalle neben der Realschule und Widar Schule unbegleitete junge Migranten untergebracht waren, das habe hier zu Problemen geführt. „Wenn jetzt Flüchtlinge anderer Altersgruppen nur vorübergehend aufgenommen werden, muss man abwarten, wie sich das entwickelt.“

Stimmen vor Ort

Beim FSV Sevinghausen, nebenan vom Fußballplatz, heißt es: „Einige Flüchtlinge, die damals über längere Zeit hier waren, waren über längere Zeit bei uns im Fußballverein aktiv. Das trägt ja auch zur Integration bei. Doch wenn Menschen nur kurz da sind, was soll das hier zur Integration beitragen?“, so Vorsitzender Jürgen Wolf und sein Stellvertreter Reinhold Obring. „Wir wollen hier endlich einen Kunstrasenplatz, der für unseren Verein enorm wichtig wäre.“

Und Wattenscheids Bezirksbürgermeister Hans Peter Herzog (SPD) betont, dass man sich natürlich weiterhin der Aufgabe stellen müsse, „Flüchtlinge aufzunehmen und dafür die entsprechenden räumlichen Voraussetzungen zu schaffen und den Menschen zu helfen. Wir alle gehen davon aus, dass es auch in diesen Fall weiterhin gelingt.“