Bochum. Auf dem Zeppelindamm in Bochum gab es zuletzt viele Verkehrsunfälle. Trotzdem gilt er bisher nicht als Unfallschwerpunkt in der Polizeistatistik.
Auch wenn es auf dem Zeppelindamm in Wattenscheid-Höntrop in den letzten Jahren gehäuft Unfälle gab, taucht dieser Bereich nicht in der Verkehrsunfallstatistik 2022 und Vorjahre der Polizei Bochum in der Rubrik „Unfallhäufungsstellen/-strecken“ auf. Aus der Politik werden allerdings nun Stimmen laut, hier Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Andere Kreuzungen bisher im Fokus
In der Unfallstatistik wurden bisher für Wattenscheid vier ganz andere Ecken aufgeführt. So die Kreuzung Berliner-/Ottostraße: Hier hat sich laut Polizei die Lage offenbar beruhigt, nachdem sich zuvor nach dem Aufstellen der Anlage zur Tempomessung im Jahr 2019 sechs Auffahrunfälle mit leicht verletzten Personen ereignet hatten. „Die Verkehrsunfälle standen vermutlich mit der neu aufgestellten Rotlicht-/Geschwindigkeitsmessanlage in Zusammenhang“, so Polizeisprecher Marco Bischoff.
Zunächst wurde hier im April 2020 das Verkehrszeichen mit dem Hinweis „Radar“ aufgestellt. Nachdem die Anzahl der Verkehrsunfälle erst rückläufig war, ist es im Jahr 2021 erneut zu fünf Auffahrunfällen gekommen. Im Rahmen einer „anlassbezogenen Unfallkommissionssitzung“ im Dezember 2021 wurde daraufhin u.a. vereinbart, das Verkehrszeichen 131 (Lichtzeichenanlage) sowie gelbes Blinklicht vor dem Bereich der Brücke zu installieren. Im Jahr 2022 haben sich laut Polizeistatistik hier keine weiteren Auffahrunfälle ereignet.
Zeppelindamm: Stark befahrene Verkehrsachse
Auf dem vielbefahrenen Zeppelindamm, auf dem teils 70, teils 50 km/h erlaubt sind, haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Unfälle ereignet. Dennoch zählt diese stark befahrene Verkehrsachse laut Polizeistatistik nicht zu den Unfallschwerpunkten in Bochum. „Dabei wird unterschieden nach Häufigkeit, Schwere und Ursache der Unfälle“, so Marco Bischoff.
Polizei und Stadt Bochum entscheiden jährlich in Abstimmung, wie die Unfälle eingeordnet werden und welche Gegenmaßnahmen zur Entschärfung der Lage vor Ort zu ergreifen sind - entsprechend falle die jährliche Unfallstatistik aus, in der der Zeppelindamm gar nicht auftaucht. „Hier ist oft eher individuelles Fehlverhalten, wie offenbar kürzlich der Fall, die Ursache für Unfälle.“
Auch andere gefährliche Kreuzungen
Mehrere Unfälle, teils mit sehr hohem Sachschaden, passierten im Bereich Hansa-/Gewerbestraße. Bei allen Verkehrsunfällen übersahen laut Polizei Pkw-Fahrende beim Einfahren in den Kreisverkehr die bereits dort befindlichen Verkehrsteilnehmer. „Ursächlich hierfür könnten die hohen Geschwindigkeiten beim Überfahren des Innenkreises sein“, heißt es in der Unfallstatistik der Polizei. In den Jahren 2021 und 2022 haben sich sechs weitere Verkehrsunfälle mit unterschiedlichen Unfallhergängen in dem Kreisverkehr ereignet. In der Unfallkommissionssitzung 2021 wurde u.a. die Erneuerung der Markierung sowie der Nagelketten vereinbart. „Die Unfallsituation wird hier weiter beobachtet“, so Marco Bischoff.
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In der Unfallstatistik 2022 taucht auch der Bereich Hoch-/Harkortstraße auf. Im Jahr 2022 kam es hier zu einem Verkehrsunfall mit Leichtverletzten sowie zwei Verkehrsunfällen mit schwerwiegenden Sachschäden des gleichen Unfalltyps. Bei allen Verkehrsunfällen kollidierten Autofahrer, die von der Harkortstraße auf die Hochstraße abbogen, mit vorfahrtberechtigten Verkehrsteilnehmern auf der Hochstraße. Im Rahmen der Unfallkommissionssitzung im Februar 2023 wurde zur Verbesserung der Sichtbeziehungen für den einbiegenden Verkehr die Wegnahme von Parkplätzen im unmittelbaren Einmündungsbereich der Hochstraße vereinbart.
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Die Kreuzung Marien-/Hüller Straße als Unfallhäufungsstelle wurde bereits im Jahr 2017 gemeldet. In den Jahren 2020 bis 2022 ereigneten sich hier drei weitere Abbiegeunfälle mit Beteiligung von Autofahrern und Fußgängern; es gab teilweises Schwerverletzte. Der Austausch dieser Ampel wurde daraufhin beschlossen, um die Abbiege-Situation zu verbessern.
Unfälle auf Zeppelindamm häuften sich zuletzt
Auf dem Zeppelindamm hat es zuletzt wiederholt teils heftige Unfälle gegeben. Es gab mehrere Schwerverletzte und teils sehr hohe Sachschäden. Und es gab auch einen Unfall mit tödlichem Ausgang am 5. Juni 2000 gegen 22.35 Uhr: Durch die Kollision zweier Pkw, ein Auto wollte laut Polizei abbiegen, wurde ein 38-jähriger Beifahrer aus Wattenscheid tödlich verletzt. Anschließend wurde das Schild „Tempo 50 bei Nässe“ aufgestellt.