Bochum-Höntrop. Seit mittlerweile vier Jahren laufen die Bauarbeiten an der Kirchschule am Wattenscheider Hellweg. Die Kritik an der Stadt Bochum wächst deshalb.
Heftige Kritik gibt es an den langwierigen Sanierungsmaßnahmen an der Kirchschule in Wattenscheid-Höntrop, die seit vier Jahren andauern. Kritik hinter vorgehaltener Hand gibt es aus Kreisen der Eltern- und Lehrerschaft schon lange. Doch einer hat sich jetzt ganz offen geäußert.
Kritik kommt auch vom Pfarrer aus Höntrop
„Ich habe vor den Sommerferien zum Abschlussgottesdienst Kinder erlebt, die seit der Einschulung bis zum Wechsel an eine weiterführende Schule diese Grundschule nur als Baustelle mit Krach, Lärm und Umzug erlebt haben – insofern Corona einen Unterricht in Präsenz zugelassen hat. Auch so etwas hinterlässt Spuren bei den Schülern und auch bei den Eltern. Das kann es ja nicht sein“, sagt Pfarrer Uwe Gerstenkorn von der Evangelischen Kirchengemeinde Wattenscheid, der mit dem Thema ganz offensiv umgeht.
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Reaktion der Stadt Bochum
Die Stadt Bochum erklärt auf Nachfrage dieser Redaktion: „Im Zuge der Ausführungsplanung für die brandschutztechnische Sanierung wurde auch auf die weiter ansteigenden Schülerzahlen reagiert. Aus diesem Grund wurde entschieden, auch, weil im Schulgebäude keine weiteren Raumkapazitäten zur Verfügung standen, das gesamte Dach zu entfernen und komplett vergrößert neu aufzubauen und somit den zukünftigen Raumbedarf der Schule zu decken“, so Stadtsprecher Peter van Dyk.
„Hierfür wurden entsprechende Bauanträge einschließlich Statik, Brandschutzkonzepten etc. in 2020 gestellt. Es war beabsichtigt, ursprünglich die Gesamtmaßnahme bis Ende 2023 abzuschließen.“ Leider habe es im Dezember 2019 einen sehr großen Wasserschaden mit Auswirkungen auf die gesamte Bausubstanz gegeben. „Der Wasserschaden ist auf einen Einbruch zurückzuführen. Entsprechende Strafanzeigen etc. wurden gestellt.“
Bausubstanz der Kirchschule stark geschädigt
Die Bausubstanz des Hauptgebäudes sei durch das Wasser substanziell so geschädigt worden, dass das Gebäude (sämtliche Holzbalken Decken – und Wände) komplett entkernt und neu aufgebaut werden musste. In diesem Zusammenhang sei auch die gesamte Statik des Gebäudes neu aufgestellt worden. Zusätzlich mussten dafür auch erneut wieder die notwendigen Bauanträge inklusive Statik etc. gestellt werden, so Peter van Dyk.
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Hauptgebäude soll Ende 2023 fertiggestellt sein
Der neue Zeitplan sehe vor, „die Arbeiten im Erdgeschoss inklusive OGS zum jetzigen Schulbeginn fertigzustellen. Die Fertigstellung des gesamten Hauptgebäudes ist für Ende 2023 vorgesehen. Die restlichen Arbeiten in den anderen zwei Gebäuden bis Ende 2024“. Sämtliche Arbeitsschritte seien fortlaufend mit allen Beteiligten regelmäßig kommuniziert worden.
OGS zieht in die Kirchschule zurück
Die OGS mit rund 120 Kindern soll nach den Sommerferien in das Schulgebäude zurückkehren (vorher im benachbarten Magma-Begegnungszentrum untergebracht). Die Kritik aus der Elternschaft lautet, in der Schule stünden für diese OGS-Kinder dann nur zwei Räume zur Verfügung, ihr Essen sollen die Kinder im Lehrerzimmer einnehmen. Dazu sagt der Stadtsprecher: „Nach den Sommerferien stehen der OGS zwei Räume im Erdgeschoss saniert zur Verfügung. Ein weiterer Raum steht bis zur Fertigstellung des dritten OGS-Raumes im Obergeschoss der Schule, im extra dafür aufgestellten Ersatzklassenraum, zur Verfügung. Ab Beginn des Schuljahres 2023/2024 sollen damit planmäßig insgesamt 189 qm Betreuungsfläche zur Verfügung stehen.“
Gemeinsamer Termin mit der Kirchschule
Insgesamt würden es aber „faktisch mehr sein, da der gesamte Schulbereich nach Unterrichtsende als Betreuungsfläche genutzt wird. Aufgrund dessen wurde auch auf eine weitere Anmietung der Räumlichkeiten des benachbarten Magma-Begegnungszentrums verzichtet. Dieses Vorgehen wurde bei einem gemeinsamen Termin mit der Schule im Mai dieses Jahres abgestimmt.“