Bochum. Nach dem Entleeren des Hollandteiches in Bochum sind dort wieder Tiere, die da nicht hineingehören. Dazu gehören Schildkröten.
Im Hollandteich leben Tierarten, die da eigentlich nicht hineingehören - vor allem Schildkröten. Das offiziell als Regenrückhaltebecken bezeichnete Gewässer - auch eine Art Biotop - wurde 2021 komplett entleert, alle Tiere entfernt bzw. zurückgebracht, falls sie in diesen Teich gehören. Doch Schildkröten werden hier wieder oft gesichtet. Was Besucher verwundert.
Kontrollen durch die Stadt Bochum
Wenn bei Kontrollen seitens des Tiefbauamtes nichtheimische Tierarten, wie z.B. Schildkröten, angetroffen werden, werden diese laut Stadtsprecher Peter van Dyk „bei einer Gefährdung des Ökosystems im Zuge von Unterhaltungsmaßnahmen separiert und umgesiedelt. So ist es auch in der Vergangenheit schon geschehen“. Und er sagt: „Schildkröten können sich bei den Temperaturen in Deutschland in der Regel nicht vermehren, weshalb keine unmittelbare Schädigung des Ökosystems zu befürchten ist.“
Allerdings könne nie völlig ausgeschlossen werden, dass erneut Schildkröten oder auch andere nicht-heimische Tierarten ausgesetzt werden. Das Aussetzen von Haustieren sei gemäß Paragraf 3 Absatz 3 Tierschutzgesetz verboten „und wird gemäß Paragraf 18 Absatz 1 Nummer 4 mit einer Geldbuße von bis zu 25.000 Euro bestraft“.
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Der „Hollandteich“ diene „dem Rückhalt und der Drosselung des Abflusses von Niederschlagswasser befestigter Oberflächen. Das Becken stellt eine abwassertechnische Anlage dar, welche mit dem Ziel der ordnungsgemäßen und sicheren Betriebs- und Funktionsfähigkeit unterhalten wird“, so Peter van Dyk.
Es gibt eine Anlage zur „Belüftung“ des Hollandteiches in Hitzeperioden - es handelt sich dabei laut Stadt „um einen mobilen Oberflächenbelüfter, der im Bedarfsfall installiert und in Betrieb genommen wird“. Der Hollandteich gehört neuerdings zu den ausgewählten 17 Gewässern in Bochum für das neue System zur Echtzeit-Überwachung: Das Tiefbauamt und die Firma Smart City Innovation Unit haben diese mit moderner Sensorik ausgestattet. Diese messen und dokumentieren, je nach Erfordernis, den Wasserstand, die Wassertemperatur, den Sauerstoffgehalt, den pH-Gehalt und vieles mehr, um eine genaue und unmittelbare Einschätzung der Wasserbeschaffenheit zu liefern. Fische reagieren bekanntlich sehr empfindlich auf zu niedrige Sauerstoffkonzentrationen.