Bochum-Wattenscheid. Der Umbau des Stadtgartens in Wattenscheid kostet über zwei Millionen Euro. Dazu gehört auch der Teich, der einen Regenwasser-Zufluss erhält.
Mehr als zwei Millionen Euro kostet der Umbau des Stadtgartens Wattenscheid. Dazu gehört auch der Teich, der komplett neugestaltet wird. Mit der Sanierung des Teiches sowie dem Bau eines neuen Regenwasserkanals sei man dabei im Wattenscheider Stadtgarten „in eine neue Phase eingetreten“, so die Stadt Bochum.
Auch Stadt Bochum investiert Geld in den Stadtgarten
Hintergrund dieser Sanierungsarbeiten ist, dass der Teich bei den geringen Regenfällen der Vorjahre in Hitzeperioden zuletzt stets fast komplett ausgetrocknet war. Nach der Sanierung müsse der Teich nicht mehr aufwendig mit Frischwasser – wie es bisher in trockenen Sommermonaten erfolgte – aufgefüllt werden. Was bisher im Bedarfsfall Feuerwehr oder THW getan hatten.
Die Böschungen und die Sohle des Teiches werden dazu mit einer Tonschicht abgedichtet. Da die Böschungen gleichzeitig um rund 70 Zentimeter angehoben werden, erhöht sich auch der Wasserstand. Die Ökologie hatte im Vorfeld der Umbaumaßnahmen allerdings zu leiden. Denn es erfolgten für die Teichsanierung gravierende Rodungsarbeiten entlang der Uferkante sowie am Randbereich auf der kleinen Teichinsel, bevor die eigentlichen Sanierungsarbeiten erfolgen konnten.
Thema in der Bezirksvertretung
Der Zierteich ist zentraler Bestandteil im Stadtgarten Wattenscheid. Er hat eine Oberfläche von ca. 6000 qm und eine Wassertiefe nach dem Umbau von ca. 1,10 Metern. In den Sommermonaten hat die Anlage regelmäßig unter Wassermangel gelitten.
Der Niederschlag und die Ableitung von Vegetationsflächen allein haben laut Stadt Bochum nicht ausgereicht, um Verdunstungsprozesse auszugleichen. Die Wasserqualität und der Lebensraum Wasser für die Lebewesen im Teich seien gefährdet gewesen. „Der Mangel konnte in der Vergangenheit notdürftig mittels kostbarem Trinkwasser ausgeglichen werden, aber es Bestand eine Kontaktgefahr durch Blaualgenbelastung“, hieß es kürzlich in der Bezirksvertretung Wattenscheid. Eine Grundwasserstelle am Zwillingsbrunnen könne für eine temporäre Auffüllung des Teiches mit Grundwasser nicht genutzt werden, „weil Beprobungen über eine Zeitspanne von zwölf Monaten erhöhte geogene Arsengehalte aufweisen“, so die Stadt Bochum außerdem.
Bezirksvertretung Wattenscheid stimmte zu
Die Bezirksvertretung Wattenscheid hat dem Vorhaben kürzlich einhellig zugestimmt; Kostenpunkt: rund 1,75 Millionen Euro. Ein Förderantrag ist laut Stadt Bochum bei der Zukunftsinitiative „Klima.Werk“ zur Förderung von Maßnahmen der naturnahen Regenwasserbewirtschaftung durch die Emschergenossenschaft gestellt worden. Zusätzlich soll der Bau des Regenwasserkanals über Haushaltsmittel der Stadt Bochum umgesetzt werden.
Mehrere Schritte im Stadtgarten Wattenscheid
Ende 2023/Anfang 2024 soll der neue Regenwasserkanal dann fertig sein. Durch diesen Kanal soll auch das Regenwasser des städtischen Seniorenheims, das derzeit an der Sommerdellenstraße entsteht, in den Teich fließen. Der Kanal beginnt am Seniorenheim am Rande des Parkplatzes zum Sportplatz, verläuft auf dem Hauptweg in den Stadtgarten, nimmt von Sportplatz und Betriebshof Regenwasser auf und wird zum Teich geführt. Und in einem späteren Bauabschnitt soll der Regenwasserkanal laut Stadt Bochum dann bis zum Wattenscheider Bach fortgeführt werden.
Aufwendiger Teich-Umbau im Stadtgarten Wattenscheid
Der Stadtgarten-Teich selbst bleibt laut Stadt den Bürgern als Naherholungsfläche erhalten. Bisher war er eine willkommene Anlaufstelle für alle Altersgruppen. „Ein schönes Ziel für alle Leute. Ich hoffe, dass die Arbeiten zeitgerecht fertig werden und dann endlich wieder Wasser im Teich ist. Es ist hier einfach idyllisch und entspannend“, sagt Albert Wunsch, der in der Grünanlage regelmäßig unterwegs ist. Er findet den Stadtgarten-Umbau insgesamt gut. „Davon können schließlich alle Besucher profitieren. Und ich hoffe, dass hier nichts zerstört wird.“
Die Umgestaltung umfasste bisher mehrere Schritte und ist fast abgeschlossen - da geht es um den Spielplatz, den Parkplatz, die Wege, das Grün, Sitzmöglichkeiten, die Boulebahn, das Schachfeld. Das alles, um die Aufenthaltsqualität im Stadtgarten insgesamt zu steigern, betont die Stadt Bochum.