Bochum. Der Alte Markt in Bochum-Wattenscheid wird wieder zum Treffpunkt. Trotz Hitze und vieler Veranstaltungen an einem Wochenende ist hier viel los.
„Dankeschön fürs Hierbleiben bei den Temperaturen, beim nächsten Mal ist es hoffentlich kühler“, verabschiedete sich Sängerin Kathrin von der Gruppe Sugar Pops ziemlich außer Atem auf der Bühne am Wattenscheider Alten Markt. Trotzdem gönnte sie der Band und den Gästen eine Zugabe. „I can buy myself flowers“ gönnte sie den Unverdrossenen, die sich in der Nachmittagshitze allerdings eher auf den Bänken als vor der Bühne zum Tanzen aufhielten. „WAT 606“ bot drei Tage Programm, und die Fans des Stadtfestes bewiesen Treue.
In ganz Bochum war Programm am Wochenende
Sie hatten die Qual der Wahl, denn das letzte Wochenende vor den Sommerferien war rundum gespickt voll mit Veranstaltungen. Nicht weit entfernt die Geburtstagsfeier der Höntroper Gänsereiter, das Pfarrfest in St. Johannes Leithe, das Feuerwehrfest in Heide zum 120-jährigen Bestehen, dazu das NRW-Familienfest an der Jahrhunderthalle und das Paluma-Festival am Bermudadreieck.
Trotzdem war der Platz schon zum Auftakt voll, als die Party-Fraktion Wattenscheid die Bässe bei der 90er Party wummern ließ. Über die drei Tage hatte die Werbegemeinschaft wiederum neun Acts für die Sparkassenbühne aufgeboten, dazu eine Reihe von Infoständen.
Erfreulich wenig Einsätze für das DRK
Bewährt hat sich nach Einschätzung von Jens Ebert, Einsatzleiter des Wattenscheider Roten Kreuzes, das Sanitätszelt am Rande des eigentlichen Marktplatzes als Unfallhilfsstelle. Freitag und Samstag verbuchten die Helfer insgesamt 22 Hilfeleistungen, meist der Belastung durch die hohen Temperaturen geschuldet.
Christian Lange, Sprecher des Kreisverbandes, bilanziert, die Zahlen hätten sich im Vergleich zu den Veranstaltungen in den Vorjahren jedenfalls nicht gesteigert. Aus der Reihe sei lediglich der Transport einer Person ins Krankenhaus nach einer Erstbehandlung vor Ort auffällig, auch das wegen der Hitze wie die meisten Kreislaufbeschwerden. „Sonst aus unserer Sicht rundum friedlich“, fasst er zusammen.
„Gegenüber dem Start mit WAT 600 über damals fünf Tage und wohl 30 Vereinen, Verbänden und Institutionen ist das zurückgegangen“, bestätigt Sabine Theis, Vorsitzende der Werbegemeinschaft aber keineswegs entmutigt.
„Bei den Vereinen waren viele eben bei anderen oder den eigenen Veranstaltungen eingebunden, oder sie hatten teils auch schlicht keine Leute, um Präsentationen zu besetzen“, erklärt sie. Die Corona-Einschränkungen wirkten doch auch nach.
Die Werbung bei den örtlichen Clubs soll aber noch einmal intensiviert werden, um die Bandbreite in Wattenscheid zu zeigen.
Mit viel Sonne und guter Musik lässt es sich feiern
Werbung bei den Vereinen noch verstärken
Inzwischen schon fast etabliert ist die Beteiligung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge, die in Wattenscheid untergekommen und hier sehr aktiv sind. Diesmal sind sie mit einem Chor auf der Bühne und einem Stand mit sehenswerten Bildern aus dem Kreativ-Workshop im Centrum Cultur dabei.
Für Unmut sorgte der Umstand, dass der große Technikwagen von der Hälfte des Platzes aus die Sicht auf die Bühne versperrte. In den Vorjahren reichte ein Baldachin-Zelt aus.
Zum Geheimtipp der eigenen Art hat sich der Tisch von Mario Adler entwickelt. Für den Gastro-Event-Service Hein-Bo macht er die Aufsicht am Toilettenwagen des USB. „Die Leute kennen mich auch vom Weinfest“ sagt der braungebrannte Schlager-Fan lächelnd. Und eben diese Musik liefert er Kunden und Passanten auf dem kleinen Sitzrondell „immer voller Begeisterung“ per Soundbox und mit LED-Leiste als Lichtshow.
Drei Monate noch, dann kommt das zweite Wattenscheider Traditions-Highlight: Vom 15. bis 17. September ist wieder Weinfest auf dem Alten Markt, dann mit Live-Musik, Eventgastronomie und Höhenfeuerwerk, außerdem verkaufsoffenem Sonntag.