Wattenscheid-Mitte. Weiterhin ist nicht ganz klar, was mit dem Ex-Betriebshofgelände am Stadtgarten Wattenscheid passieren soll. Ideen von Miniwald bis Gewächshaus.

Die ehemalige städtische Betriebshof-Fläche am Stadtgarten Wattenscheid soll nach Gebäudeabriss und Entsiegelung neu genutzt werden. Dafür gibt es viele Ideen und Vorschläge. Die Ausarbeitung des Gestaltungskonzeptes durch die Stadt Bochum braucht aber offenbar viel Zeit.

Ideen für große Fläche am Stadtgarten Wattenscheid

In der Bezirksvertretung Wattenscheid wurde wiederholt intensiv die Neugestaltung des großen Geländes erörtert – von Tiny Forest über Sportumkleiden bis zu Parkplätzen. Die BV hatte sogar eigene Mittel zur Erstellung eines Entwurfes zur Verfügung gestellt. Die Verwaltung wurde dabei gebeten zu prüfen, ob ISEK-Mittel abgerufen werden können. Die CDU-Bezirksfraktion fragte nun ungeduldig nach dem Gestaltungskonzept nach über anderthalb Jahren Diskussion.

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Zwei „verwaltungsinterne Workshops zur Gestaltung des südlichen Stadtgartenumfelds“ haben seitdem laut Stadt Bochum stattgefunden – die Ergebnisse seien in das durch die Verwaltung erarbeitete Strukturkonzept eingeflossen. Am 6. April 2022 sei dies dem Ältestenrat vorgestellt und dann an die Fraktionen verteilt worden. Für die Planungsaufgabe innerhalb der derzeit im Rahmen der Sozialen Stadt Wattenscheid bewilligten Fördersummen hätten keine Mittel umgeschichtet und eingesetzt werden können, „da diese vollständig zweckgebunden sind“.

Konzept für gärtnerische Nutzungen

Auch als Tiny Forest im Gespräch: die ehemalige Betriebshof-Fläche im Stadtgarten Wattenscheid.
Auch als Tiny Forest im Gespräch: die ehemalige Betriebshof-Fläche im Stadtgarten Wattenscheid. © funkegrafik nrw | Pascal Behning / Ben Bednarz

Aktuell laufen laut Stadt noch Abstimmungen mit Externen, die eine Umsetzung von gärtnerischen Nutzungen („Urban Gardening“) auf der Fläche des ehemaligen Betriebshofs beinhalten. Erste Ergebnisse dieser Abstimmung zum Gestaltungskonzept stellte kürzlich Benedikt Reitz vom Stadtplanungsamt in der Bezirksvertretung Wattenscheid vor.

Wattenscheid: Drei Säulen vorgestellt

Dabei gehe es nur nicht nur um Tiny Forest (Miniwald), sondern auch um mehr: „SoLaWi“ lautet der Konzeptvorschlag zum „Zukunftsgarten Wattenscheid“ mit Gemüse, Kräutern, Gewächshäusern. „Bestehend aus drei Säulen“, so Reitz. „Die wirtschaftliche beinhaltet den Direktverkauf des Gemüses, Anzucht für Felderwirtschaft, Ausbildungsbetrieb“. Die ideelle Säule beinhalte „Seminare und Workshops, Kinder- und Jugendbildung, Kooperation mit Bildungsinstituten“. Und die soziale Säule „Bereitstellung von Räumen für andere lokale Initiativen und Schaffung eines belebten Treffpunktes“.

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Rolf Heyer (FDP) sagte dazu: „Mir fehlt noch ein wirtschaftliches Konzept, das sich auch langfristig trägt.“ Den Kostenfaktor müsse man im Blick behalten, so auch Bezirksbürgermeister Hans Peter Herzog (SPD). Und Marc Westerhoff (CDU) wies mit Blick auf die zukünftige Nutzung dieser Fläche auf die Anfragen des benachbarten Vereins DJK Wattenscheid hin.

ISEK-Mittel für Wattenscheid

Die Gestaltung des südlichen Stadtgartenumfelds soll bei der Nachnutzung der ehemaligen Betriebshof-Fläche und der Neugestaltung des südöstlichen Stadtgarteneingangs als Maßnahme in die Fortschreibung des ISEK aufgenommen werden. Auf Grundlage des Strukturkonzeptes werden laut Stadt Bochum „die Kosten für die Umsetzung dieser Bausteine geschätzt und ein Maßnahmensteckbrief für die Fortschreibung des ISEK erstellt“. Die Aufnahme der Maßnahme in die ISEK-Fortschreibung ermögliche „grundsätzlich die Akquirierung von Fördermitteln im Rahmen der Städtebauförderung. Kurzfristig stehen jedoch keine Mittel zur Verfügung. Zudem steht die Maßnahme in Konkurrenz mit weiteren Maßnahmen des ISEK um Fördermittel im Rahmen der Städtebauförderung“.

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Stellungnahme der Stadt Bochum

Im Antrag der Bezirksvertretung Wattenscheid ist die Vergabe eines Planungsauftrags für einen ersten Vorentwurf mit Vorstellung im Januar 2022 beschlossen worden. Bis zu diesem Zeitpunkt war jedoch laut Stadt aufgrund verschiedener Nutzungsansprüche kein umsetzungsfähiges Konzept für die Fläche des Betriebshofs ersichtlich. „Für die Verwaltung war daher zunächst die Klärung der Rahmenbedingungen sowie darauf folgend die Ableitung eines Strukturkonzeptes wesentlich.“ Das Strukturkonzept diene als Grundlage für eine „spätere vertiefte Planung gegebenenfalls einzelner Bausteine in unterschiedlicher Zuständigkeit. Die Beauftragung eines externen Fachbüros mit der Vorentwurfsplanung für ausgewählte Bausteine des Konzeptes wird, soweit erforderlich, im weiteren Verlauf veranlasst“.