Bochum-Westenfeld. Die aktualisierten Planungen zum Bebauungsplan Wilhelm-Leithe-Weg Süd in Bochum stoßen auf Kritik. Bürgerinitiative fühlt sich übergangen.

Auf heftige Kritik der Bürgerinitiative „Westenfelder Felder“ stoßen die Bebauungspläne für das Gebiet Wilhelm-Leithe-Weg Süd in Bochum-Wattenscheid. Für den Auslegungsbeschluss und einige Änderungen hatten Bezirksvertretung Wattenscheid und der städtische Planungsausschuss am Dienstag grünes Licht gegeben - es war aber umstritten.

Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid

BI-Sprecher Torsten Vieting erklärt dazu: „Es gab einige wichtige Änderungen im Vergleich zur bisherigen Planung. Zuletzt hatte das Begleitgremium darüber vor fast einem Jahr gesprochen. Doch seitdem haben wir nichts mehr gehört von der Stadt Bochum, auch nicht zu Änderungen. Es gab keine Kommunikation. Erst aus der Zeitung haben wir davon erfahren“, betont er. „Die von der Stadt Bochum ständig versprochene Bürgerbeteiligung muss ja wohl anders aussehen, warum wurden wir nicht einbezogen oder informiert beim aktualisierten Planungsstand?“, fragt sich Torsten Vieting, Anwohner vom Wilhelm-Leithe-Weg.

Teil der Pläne zum Bahnhofsquartier Wattenscheid

Er sagt zudem: „Und der Entwurf der Pläne zum Bahnhofsquartier Wattenscheid im Ratsinformationssystem war ja zuletzt noch auf dem alten Stand und nicht aktuell. Dieser neue Hauptplan ist uns neu. Wir wären dazu gern im Vorfeld mitgenommen und informiert worden, um die Aktualisierungen verstehen zu können.“

Die Bürgerinitiative befürchte in dem Gebiet eine „massive Riegel-Bebauung. Unklar ist uns, wie viele Wohnungen hier denn letztlich entstehen werden, die Zahlen schwanken ja deutlich. Auch bei den Geschosshöhen gibt es offenbar Abweichungen zur ursprünglichen Planung, damit würde höher gebaut werden können als ursprünglich vorgesehen. Zwei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss sind nach Ansicht der Bürgerinitiative zu viel“.

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Bürgerinitiative Wattenscheid-Westenfeld kritisiert Hektik

Und was die BI auch nicht verstehe, „ist diese Hektik, warum wurde das Thema gleich an einem Tag von der Bezirksvertretung und dem Ausschuss für Planung und Grundstücke direkt hintereinander behandelt? Muss da etwas durchgepeitscht werden?“ Kritik gibt es auch an der geplanten Frischluftschneise, das sei alles andere als optimal, was hier vorgesehen werde. „Die Durchlüftung des geplanten Quartiers ist ein Riesenproblem, dieser winzige, kleine Park reicht dafür nicht aus.“ Die Bürgerinitiative stelle sich insgesamt die Frage, „macht der Investor hier Druck auf die Stadt Bochum? Warum diese Eile?“.

Torsten Vieting sieht auch in dem knappen Votum in der Wattenscheider Bezirksvertretung, dass es zahlreiche offene Fragen und viele Ungereimtheiten gebe. Zustimmung gab es nur durch die WAT-Koalition aus SPD, Grünen und FDP; Kritik und Ablehnung kam von der Opposition.

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Landwirtschaftlich genutztes Gelände ist in privater Hand

Teilflächen von privaten Flurstücken an der Ridderstraße liegen im Geltungsbereich des Aufstellungsbeschlusses zum Bebauungsplan 1009. Aus Gründen der Rechtssicherheit wird laut Stadt die Straßenverkehrsfläche der Ridderstraße aus dem Geltungsbereich des Bebauungsplans herausgenommen. Das Plangebiet werde daher um diese Teilfläche verkleinert.

Der Bebauungsplan 1009 Wilhelm-Leithe-Weg Süd (das Gebiet ist ca. acht Hektar groß) wird für ein Gebiet südlich des Wilhelm-Leithe-Wegs, östlich der Isenbrockstraße, nördlich der Jung-Stilling-Straße sowie westlich der Ridderstraße aufgestellt. Ziel ist die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Wohnbebauung. Das Bebauungsplangebiet ist Bestandteil der Baulandentwicklung „Neues Bahnhofsquartier Wattenscheid“. Dazu gehören außerdem noch die folgenden Teilbereiche: Bebauungsplan 1008 Wilhelm-Leithe-Weg Nord, Bebauungsplan 1011 Fritz-Reuter-Straße Nord sowie der Bebauungsplan 1012 Fritz-Reuter-Straße Süd.