Höntrop. Das Seniorenbüro Wattenscheid legt den Smartphonetreff für Senioren in der Realschule Höntrop neu auf. Schüler helfen im Umgang mit der Technik.
Die Atmosphäre hat den Erfolg ausgemacht, der erste Smartphonetreff des Seniorenbüros Wattenscheid mit Schülerinnen und Schülern der Höntroper Realschule stieß auf ein Riesenecho. „Das war ein völlig unerwarteter Andrang“, erzählt Monika Robrecht vom Bochumer Seniorenbüro. Und die Bitte der Seniorinnen und Senioren „das müsste es viel öfter geben“ haben sie inzwischen gern erfüllt. Nach dem Abebben der Corona-Welle und der Beschränkungen ist es jetzt wieder so weit.
Wattenscheider Schüler machen Senioren fit am Smartphone
Auf beiden Seiten herrschten Neugier und vor allem großer Respekt. „Wir hatten gleich beim ersten Mal gut 30 Schüler“, erzählt Ursula Tetzlaff, Leiterin der Realschule. „Und 45 Senioren wollten da schon dabei sein“, erinnert Konni Zyla vom Seniorenbüro. „Das wurden dann dauerhaft 15 bis 20, und damit kamen wir auf eine 1:1-Situation, was alle als sehr gut für das Lernen und den Umgang miteinander empfunden haben.“
Dazu kam noch, dass das Seniorenbüro und die Schule den Smartphonetreff zunächst mit dem CMS-Wohnstift im dortigen Bistro angeboten hatten, „denn in der Schule gab es da noch kein W-LAN“. Das Projekt war sehr deutlich generationenübergreifend und dazu niederschwellig und kostenlos ausgerichtet. Nach dem geglückten Start verhinderte dann die Pandemie zunächst eine Fortsetzung, die jetzt aber geplant ist.
Neustart im Café: Infos und Kontakt
Der nächste Smartphone-Treff für Senioren in der Realschule Höntrop an der Höntroper Straße 99 im ebenerdigen Raum 119 ist für Donnerstag, 26. Januar, von 14 bis 15 Uhr vorgesehen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, alle Interessierten sind willkommen.
Rückfragen an Monika Robrecht, 02327 946 113, Monika.Robrecht@caritas-bochum.de, oder Konni Zyla, 02327 3281895, Kzyla@bochum.de, im Seniorenbüro Wattenscheid, Propst-Hellmich-Promenade 29, Sprechzeiten mittwochs und donnerstags von 10 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung
Im Gespräch wie Enkelkinder und Großeltern
„Die Seniorinnen und Senioren konnten und sollten ja gerade scheinbar blöde Fragen stellen, und die Jugendlichen fanden genauso den Umgang schnell sehr angenehm“, berichtet Monika Robrecht. Einer habe sich gefreut: „Jetzt kann ich das ja sozusagen als Enkel meinem Opa oder meiner Oma erklären.“
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Ursula Tetzlaff konnte auf die Anfrage des Seniorenbüros Wattenscheid für eine Kooperation schnell feststellen, dass an ihrer Schule ein großes Interesse gerade in den Informatikklassen an ehrenamtlicher Tätigkeiten herrschte. Auch die neue „Mannschaft“ (denn aus dem ersten Treff von Januar 2020 sind zwangsläufig viele Helfer gar nicht mehr an der Schule) freut sich schon sehr auf die Nachmittage.
Wahrscheinlich lagen einige Geräte unter dem Weihnachtsbaum
Der Zeitpunkt ist passend, finden die Projektbetreuerinnen, „denn wahrscheinlich haben viele Ältere zu Weihnachten ein Smartphone geschenkt bekommen und wollen es austesten. Wir haben deshalb auch extra zugesehen, einen Raum zu finden, der ebenerdig gut erreichbar ist.“
Der Treff ist nicht als Kursus angelegt, sondern möglichst offen und bedarfsorientiert. „Womöglich haben die eigenen Kinder und Enkel für viele Ältere gar nicht die Zeit und Geduld und klicken auf dem Smartphone einfach irgendwas durch“, meinen auch die Jugendlichen.
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Nach dem Ende des Smartphone-Treffs, etwa zu den Osterferien, sollen die Jugendlichen dann ein eigenes Zertifikat erhalten, das sich gut bei Bewerbungen für den sozialen oder pädagogischen Bereich machen kann.
Fotos sortieren, archivieren und löschen – Schüler wollen den Senioren dabei helfen
Sie haben auch schon ungefähre Vorstellungen, was in dem neuen Treff von den Seniorinnen und Senioren gefragt sein wird. „WhatsApp und besondere Einstellungen, Youtube, mit den Enkeln schreiben, Nachrichten und Lektüre, Fernsehen oder die eigene Musik, oder auch die Bibel-App“. Aus der Erfahrung des ersten Smartphone-Treffs aber auch: „Fotos sortieren, archivieren und löschen. Da war jemand mit 8000 Bildern von den Enkelkindern, die machen mehr Fotos als wir.“