Bochum-Wattenscheid. Vier Sternsingerinnen aus Bochum-Wattenscheid vertreten das Ruhrbistum Essen beim Kanzler-Empfang in Berlin. Sie sind schon aufgeregt.

Als Vertreterinnen des Bistums Essen fahren vier Sternsingerinnen aus Wattenscheid am Donnerstag, 5. Januar, nach Berlin zum Empfang im Kanzleramt. Nach der coronabedingt kleinen Ausgabe 2022 sind bei Scholz dann erstmals Sternsingergruppen aus ganz Deutschland zu Gast.

Reise führt Sternsinger aus Wattenscheid nach Berlin

Zusammen mit Mariella (12), Lilly (15) und Thea (12) bildet die 13-jährige Tale diese Gruppe. Und bevor sie mit Krone, Stern und nagelneuen Gewändern den Segen fürs neue Jahr in die Regierungszentrale bringen und für Kinder-Hilfsprojekte werben, wollen sie sich mit ihren beiden Begleiterinnen am Vortag noch die Hauptstadt anschauen.

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Aufgeregt? „Ja, schon“, sagt Tale. Wann treffe man schließlich schon mal den Bundeskanzler? Und trotz professioneller Vorbereitung durchs Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ wisse man doch noch nicht so ganz genau, wie das werden wird mit 108 Sternsingerinnen und Sternsingern aus ganz Deutschland, jeder Menge Foto- und Kamerateams, den Chefs von Kindermissionswerk und Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) – und eben dem Kanzler, sagen die vier Mädchen und ihre beiden Betreuerinnen aus der Wattenscheider Pfarrei St. Gertrud von Brabant.

Sternsinger-Empfang bei Bundeskanzler Scholz

Beim Sternsingerempfang geben sich Kinder und Jugendliche aus allen deutschen Bistümern die Ehre, um von Weihnachten zu singen, den Neujahrssegen ins Haus zu bringen und in diesem Jahr vor allem für den weltweiten Schutz von Kindern vor Gewalt zu werben – die weltgrößte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder, für die die Sternsinger stehen.

Bis sie zum traditionellen Gruppenfoto neben Scholz hatten Tale, Lilly, Mariella und Thea die Tage zuvor noch Lieder geübt. Aber dank vorab verschickter Musik-Dateien auf ihren Handys sind sie zuversichtlich, bei der gemeinsamen Generalprobe mit allen Sternsingergruppe am Vorabend des Kanzlerempfangs den richtigen Ton zu treffen. „Notfalls üben wir noch ein bisschen im Zug“, so Katja Kanthack mit einem Schmunzeln. Sie wird die Gruppe zusammen mit Andrea Huber nach Berlin begleiten.

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Im Gepäck haben sie dann auch die nagelneuen samtigen Gewänder der St.-Gertrud-Pfarrei. Die hat ein Gemeindemitglied – eine ausgebildete Schneidermeisterin – in den vergangenen Monaten ehrenamtlich für die Wattenscheider Sternsingerinnen und Sternsinger geschneidert. „Die Kinder sind größer geworden, da waren die alten Gewänder zu klein“, sagt Kanthack. Natürlich gab’s die Gewänder nicht nur für den Kanzler-Besuch – aber nun ist die Gruppe für den Termin in Berlin besonders gut ausgestattet.

Wattenscheider Gemeinde schon zum zweiten Mal in Berlin

Dass gerade die Wattenscheiderinnen das Ruhrbistum dort vertreten, verdanken sie – neben einer Portion Glück – Gemeindereferentin Renate Aßheuer, die in St. Gertrud die Sternsingeraktion organisiert. „In den Materialien des Sternsingerwerks gibt es jedes Jahr ein Rätsel. Das habe ich im Herbst ausgefüllt und abgeschickt – und dann sind wir ausgelost worden.“ Schon 2004 – damals noch unter Kanzler Schröder – hatte das Sternsingerwerk schon einmal ihre Gemeinde als Vertretung des Ruhrbistums ausgewählt.

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Damals hatte Aßheuer die Gruppe selbst begleitet, nun hat sie diese Aufgabe an die beiden Sternsingerinnen-Mütter Kanthack und Huber abgegeben. So kann sich Aßheuer nun um die Wattenscheider Sternsingeraktion kümmern. „Wir sind Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils einen halben Tag unterwegs.“ Nach dem Besuch beim Bundeskanzler können die vier Mädchen also gleich in ihrer Heimatgemeinde mit dem Sternsingen weitermachen: Mit drei neuen Liedern im Repertoire – und ihrem weitgereisten Stern.